INTEGRAL WORLD: EXPLORING THEORIES OF EVERYTHING
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Quelle: www.shambhala.com [Hinweis: wenn es im nachfolgenden Text heißt „...veröffentlicht auf dieser Internetseite...", dann ist damit www.shambhala.com gemeint.]

Ausführung G:

Zustände und Stufen

Teil I Die Beziehung von Bewusstseinszuständen und Bewusstseinsstufen: Kein Modell ist vollständig ohne beides.

Teil II Zustände und Stufen in der Entwicklung

Teil III Eine Matrix außergewöhnlicher Zustände

Teil IV Die Rangfolge von spirituellen Erfahrungen: Das kann man doch nicht machen!

Teil V Zwei Arten von Stufen, und warum die kontemplativen Traditionen nur eine von ihnen haben

Teil I. Die Beziehung von Bewusstseinszuständen und Bewusstseinsstufen: Kein Modell ist vollständig ohne beides

.

Hazelton ging vom Rand der Bühne zurück zum Podium. „Wir brauchen jetzt mehr Hintergrundinformationen, deswegen machen wir hier einen Einschub. Konzentrieren wir uns auf das Thema: was ist die tatsächliche Beziehung von Zuständen des Bewusstseins und Stufen des Bewusstseins? Wie werden temporäre Zustände zu permanenten Eigenschaften?

Wir haben am IC eine Theorie - welche erstmalig in Integrale Psychologie in Umrissen vorgestellt wurde - die Bezug nimmt sowohl zur alten wie auch zur modernen Psychologie, und beide in einen AQAL Kontext stellt und neu formuliert; dabei wird folgende Beziehung zwischen Zuständen und Stufen vorgeschlagen:

„Zuerst einmal sei angeführt, dass die drei großen Bewusstseinszustände (Wachen, Träumen, Schlafen) mit den drei großen Bereichen des Seins (grobstofflich, subtil, kausal) korrespondieren – dies ist ein Gedanke der sich zum Beispiel im vedanta und im vajrayana findet. Dies bedeutet einfach, dass wenn immer man sich in einem bestimmten Zustand des Bewusstseins befindet, man eine bestimmte Welt oder einen bestimmten Bereich „sieht". (weil Bewusstsein und Sein, bzw. Epistemologie und Ontologie untrennbar sind). Wenn man sich z.B. in einem Traumzustand befindet, sieht man eine Traumwelt, eine subtile Welt von Bildern und Visionen und Archetypen; im Wachzustand sieht man die sensomotorische Welt der Felsen und Flüsse und Häuser. Jeder der drei großen Zustände zeigt uns eine andere „Welt" bzw. einen anderen „Bereich".

„Von diesen drei großen Zuständen wird behauptet, dass sie verschiedene Hüllen oder Ebenen oder Stufen des Bewusstseins enthalten oder enthalten können (diese werden z.B. bezeichnet als die neun vijnanas des Buddhismus, die zehn Sefirot der Kabbalah, die sieben Chakren im Yoga, die fünf koshasin des vedanta und so weiter). Natürlich sind diese 'Ebenen' keine starren Sprossen einer Leiter, sondern sich überlappende Wellen oder Sphären des Bewusstseins. Wir verwenden für die weitere Diskussion die 5 koshas oder Hüllen als ein einfaches Beispiel dieser Ebenen des Bewusstseins, die da heißen: anna, prana, mano, vijnana und ananda - was in etwa übersetzt werden kann mit der materiellen Ebene, der emotional-sexuellen Ebene, der mentalen Ebene, dem höheren Mental, und der formlosen Seligkeit. Diese Ebenen des Bewusstseins sind einfach nur eine Variante des Grossen Nests des Seins, welches, in seiner allgemeinen Ausprägung - Materie zu biologischer Körper zu Geist [mind] zu Seele zu GEIST [spirit] - in den meisten der anspruchsvolleren Weisheitstraditionen gefunden wird. Natürlich, hier am IC stellen wir diese Ebenen im Sinne einer post-metaphysischen Betrachtung in einen weiteren Rahmen, mit einschneidenden Konsequenzen: es sind dann keine vorexistierenden Strukturen mehr, sondern gestalterische Weltsichten. Dennoch können wir die Hüllen als ein einfaches Beispiel für einen Gattungsbegriff verwenden, wenn wir die Beziehung von Ebenen/Stufen und Zuständen betrachten.

Nach vedanta und vajrayana stehen diese 5 Ebenen/Stufen des Bewusstseins zu den 3 Zuständen und den 3 Bereichen wie folgt in Beziehung: für den typischen Menschen bildet die materielle Ebene oder Hülle den grobstofflichen Bereich bzw. die sensomotorische Welt, welche im Wachzustand erfahren wird. So haben wir einen Zustand des Bewusstseins, der einen Bereich oder eine Welt enthüllt, welche verschiedene Ebenen beinhaltet. Im Wachzustand sieht man einen grobstofflichen bzw. sensomotorischen Bereich, welcher die materiell/physische Ebene beinhaltet.

Bei der Betrachtung des subtilen Bereiches halten wir zuerst fest, dass in diesem traditionellen 3-Bereich, 3-Zustände Modell (grobstofflich/subtil/kausale Bereiche korrespondieren mit Zuständen von wachen/träumen/schlafen) „der subtile Bereich" ALLE Ebenen oder Hüllen zwischen den Grenzen der materiell-grobstofflichen Hülle und der formlos-kausalen Hülle enthält: in diesem Fall enthält der subtile Bereich die drei Ebenen/Hüllen von Emotion, Geist und höherem Geist (das werden wir später noch genauer erläutern). Diese drei Ebenen sind alle im subtilen Bereich enthalten, zu welchem Zugang gefunden bzw. welcher im Traumzustand erfahren wird (und in anderen Zuständen wie Meditation, schamanische Reise, usw. - doch jetzt wollen wir uns auf die drei großen natürlichen Zustände des Wachens, Träumens, Schlafens konzentrieren). So sieht man im Traumzustand einen subtilen Bereich, einen Bereich der alle Zwischenebenen von Emotion, Geist und höherem Geist enthalten kann.

„Und dann, im Zustand des traumlosen Tiefschlafes, sieht man einen kausalen Bereich, einen Bereich der nichts enthält außer die Ebene oder Hülle formloser Seligkeit.

„Okay Freunde, warum machen vajrayana, vedanta, die Neuplatoniker und so viele andere der großen Weisheitstraditionen diese Zuordnungen? Das ist ganz einfach. Wenn man wach ist, dann ist man sich zumindest der physischen Welt bewusst, bzw. der materiellen Ebene der Wirklichkeit (der anna Hülle). Natürlich kann man sich auch anderer Ebenen bewusst sein; doch das was alle diejenigen im Wachzustand an Bewusstsein miteinander teilen ist der grobstoffliche Bereich, mit seiner physischen Ebene der Wirklichkeit. Wenn man wach ist, dann sieht man Berge, Bäume, Flugzeuge, Häuser, Seen, den eigenen physischen Körper, und empirische Objekte jeglicher Art - die ganze sensomotorische Welt die den grobstofflichen Bereich ausmacht.

„Aber wenn du nachts einschläfst und zu träumen beginnst, dann siehst du nicht die materielle Welt. Im Traumzustand gibt es keine Materie, keine Natur, keine Gaia, keinen physischen Körper, keine sensomotorischen Felsen und Flüsse. Du siehst stattdessen Bilder, fühlst Emotionen, und kannst sogar Gedanken und vielleicht leuchtende Visionen haben. Du hast mit anderen Worten Zugang zu den Ebenen der Emotion, des Geistes und des höheren Geistes (bzw. den prana-, mano- und vijnana-Ebenen). Und so hast du Zugang zum gesamten subtilen Bereich, doch du hast kein direktes Bewusstsein des grobstofflichen Bereiches. Leuchtet das ein?

„Und weiterhin, wenn du in den Zustand des traumlosen Tiefschlafs übergehst - den kausalen oder formlosen Bereich - dann verschwindet nicht nur der grobstoffliche Bereich, sondern auch der subtile Bereich; es gibt keine Emotionen, keine Gedanken, keine Bilder, keine Träume, keine Visionen, einfach gar nichts --- außer einer riesigen Leere oder Formlosigkeit, einer glückseligen Befreiung von allen Formen, hoch oder niedrig oder dazwischen. Und daher gibt es im kausalen Bereich nur die „Ebene" des ananda, der glückseligen Formlosigkeit.

„Dieses Modell fügt noch etwas Wichtiges hinzu: du kannst lernen, in diese höheren Bereiche im Wachzustand bzw. bei voller Bewusstheit einzutreten. Und wenn du das kannst während du wach bist, dann bist du Erwacht oder Erleuchtet, weil du Zugang zum gesamten Spektrum des Bewusstseins und seiner Bereiche hast, und du bist dann frei von der bindenden Kraft des Begrenztheit auf nur einige wenige Bereiche, eine Begrenzung die mit ihrem fragmentarischen Stückwerk tief in deine Seele einschneidet.

„Dieser Teil unseres integralen Modells - welcher in rudimentärer Form im vedanta, vajrayana usw. gefunden werden kann - ist wirklich eine sehr tiefgehende Phänomenologie der Zustände und Stufen, nicht wahr? Wir werden uns das gleich noch genauer anschauen, doch man kann vielleicht schon erkennen, dass dieses einfache und elegante Modell zeigt, wie Zustände des Bewusstseins zu Welten oder Bereichen des Seins passen, und wie diese zu den Ebenen/Stufen des Bewusstseins passen (und zwar eröffnen sich durch verschiedene Zustände des Bewusstseins verschiedene Welten, und Zustände können verschiedene Stufen beinhalten). Dieses Modell hat den weiteren Vorteil dass es auf unmittelbarer Erfahrung basiert, Erfahrungen die man selbst schon oft gemacht hat (Wachen, Träumen, Schlafen). Aus diesen Gründen ist es wahrscheinlich eines der einfachsten und doch am tiefsten gehenden psychospirituellen Systeme über die wir verfügen, und sicherlich eines der ältesten. Natürlich beantwortet dieses einfache Modell nicht alle Fragen oder deckt jedes Terrain ab (es muss in einen Kontext „alle Quadranten, alle Ebenen, alle Linien, alle Zustände" gestellt werden), doch von den bahnbrechenden Einsichten, die dieses alte Modell liefert können wir viel lernen."

Hazelton lächelte strahlend, und trat an den Rand des Podiums. „Und es gibt noch etwas sehr wichtiges dabei, und das ist der eigentliche Schlüssel zum Verständnis der gesamten Beziehung zwischen Zuständen und Stufen:

„Beginnen wir damit, dass die meisten Menschen die subtilen und kausalen Bereiche nur dann direkt erfahren wenn sie einschlafen, also wenn sie unbewusst sind. Das heißt, sie erfahren die Zustände des Träumens und des Tiefschlafs meistens dann, wenn sie NICHT WACH sind. Und deshalb scheint für den durchschnittlichen Menschen der Wachzustand des grobstofflichen Bereiches der Zustand zu sein der AM WIRKLICHSTEN ist. Das Subtile und Kausale scheinen 'weniger wirklich' zu sein.

„Doch nun passiert etwas Merkwürdiges, wenn das Bewusstsein sein Wachstum und seine Entwicklung fortsetzt (speziell wenn es dabei durch eine spirituelle Praxis unterstützt wird). Mit der Zunahme des Bewusstseins kann zuerst der Traumbereich, und dann der kausale Bereich während des Wachseins erfahren werden. Eine immer-wache Präsenz, eine leuchtende Klarheit des Jetzt-Seins beginnt, die Zustände des Wachens, Träumens und Tiefschlafens zu durchdringen, bis alle Zustände von einer strahlenden Wachheit durchflutet sind, und du bist... Erwacht, und wirst nie mehr getäuscht durch die Träume des Lebens oder die Illusionen die gewöhnliche Seelen antreiben, so dass sie diese für wirklich ansehen.

„Und so, mit dem Beginn und der Reife dieses Prozesses der Erwachens, durchdringt diese Wachheit zunehmend alle Aspekte des Wachzustandes und beginnt, sich weiter in den Traumzustand auszubreiten, und befreit damit beide von dem Nebel des Halbschlafes. Mit dem Eintreten in den Traumzustand beginnt das luzide Träumen - man bleibt auch dort bewusst, wo der durchschnittliche Mensch unbewusst wird und sich ausblendet. Was geschieht ist, dass der Traumzustand sich vom Unbewussten zum Bewussten wandelt, und es beginnen all seine visionären, archetypischen und subtilen Enthüllungen. Darüber hinaus - und ebenso wichtig - hört der Traumzustand auf dich zu versklaven, weil du ihn zu einem gewissen Grad bewusst gemacht hast - du hast begonnen ihn zu transzendieren; er ist jetzt ein Objekt, kein Subjekt; du umarmst nun deine Träume, und sie umarmen nicht mehr dich.

„Weiter wird, mit der Zunahme der Stärke des Bewusstseins, eine stillschweigende Bewusstheit sogar in den traumlosen Tiefschlaf vordringen, und du erwachst als ein unermessliches, formloses, leeres unendliches Bewusstsein ohne ein Objekt - eine direkte Erfahrung, so wird gesagt, von Nirvana, oder dem Abgrund, dem Ursprung, ayn, der unendlichen Öffnung, dem grundlosen Grund all dessen was ist.

„Wenn sowohl das luzide Träumen wie auch das luzide Schlafen beginnen (gewöhnlicherweise mit dem Fortschritt und der Entwicklung in der Meditation), beginnt man, diese höheren Zustände und Bereiche zu erfahren, und sie während des Wachzustandes in das Bewusstsein zu bringen. Bei einer Art von Meditation mit dem Namen savikalpa samadhi z.B. (eine Meditation mit einem Objekt des Gewahrseins) kann man direkt (bei vollem Wachsein) die höheren Bereiche des subtilen Bereiches erfahren; im Zustand des nirvikalpa und jnana samadhi erfährt man unmittelbar den kausalen Bereich; im Zustand von sahaja samadhi verwirklicht man unmittelbar das Nichtduale (worüber wir gleich sprechen werden).

„In all diesen Fällen entwickelt man die Fähigkeit höherer Zustände zu erfahren, indem man sie in permanente Eigenschaften umwandelt. Zustände die normalerweise unbewusst sind, sind nun bewusst geworden; Zustände die normalerweise temporär sind, dauern nun an. Man schreitet fort von einer Wachheit während des Wachzustandes, zu einer Wachheit während des Traumzustandes, zu einer Wachheit während des Tiefschlafs: das eigene Bewusstsein entfaltet sich fließend vom Grobstofflichen zum Subtilen zur kausalen Umarmung, und mit jeder Ausdehnung des Bewusstseins werden mehr und mehr Wirklichkeiten entfaltet und beinhaltet. (Hinsichtlich der stufen- oder wellenartigen Natur dieser Entwicklungen siehe Teil II weiter unten). Man wird zunehmend befreit von den bindenden Qualen der Identifikation mit niedrigeren, kleineren und seichteren Zuständen; man gewinnt zunehmende Freiheit von ihrem bindenden Bann, bis man alle Zustände in reiner leerer Bewusstheit als solcher transzendieren und beinhalten kann - eine endgültige Verwirklichung oder Erleuchtung die viele Namen hat, wie z.B. auch die Grosse Befreiung.

„Was sagt uns das nun? Vor allem dass alle drei großen Zustände des Bewusstseins durch die Entwicklung durch die Ebenen des Bewusstseins hindurch in wach-bewusste Wirklichkeiten umgewandelt wurden." Hazelton schaute sich um. „Lasst mich das noch einmal sagen, weil dieser eine Satz alles bisher gesagte zusammenfasst: temporären Zustände werden, aufgrund der Entwicklung durch die Stufen des Bewusstseins hindurch, zu andauernden Persönlichkeitseigenschaften. Und das - kurz und bündig - ist die eigentliche Beziehung zwischen Zuständen und Stufen.

„Kim, kannst du dem folgen?"

„Es ist grossartig, nicht wahr?"

„Ich bin mir da nicht sicher. Ich habe den Faden verloren. Wir bekommen nichts davon am [Institut für] künstliche Intelligenz gelehrt. Es ist schon erschreckend, wie begrenzt unser Verständnis des Bewusstseins ist. Wir sollten eigentlich diejenigen sein, die die menschliche Intelligenz so gut verstehen, dass wir in der Lage sind sie in Supercomputern zu reproduzieren und zu übertreffen. Aber das ist eine komplette Selbsttäuschung."

„Ja Wilber, du hast einen absoluten Ausdruck der Täuschung im ganzen Gesicht".

„Danke Kim. Hattest du als Kind irgendwelche Freunde?"

„Verschaffen wir uns an dieser Stelle einen kurzen Überblick, weiterhin das einfache Beispiel des vedanta Modells von 5 Ebenen und 3 Zuständen benutzend, und sehen uns genau an wie die Beziehung von Zuständen zu Stufen/Ebenen aussieht. Dies ist sehr wichtig, weil die meisten psychospirituellen Modelle sich entweder auf Zustände oder Stufen konzentrieren, doch nur wenige beide angemessen integrieren, was jedoch eindeutig erforderlich ist. Es ist eigentlich ganz einfach. Man kann einen veränderten Bewusstseinszustand oder eine vorübergehende Gipfelerfahrung von jedem der drei großen Bereiche des Seins haben - grobstofflich, subtil, kausal - und das kann auf praktisch jeder Stufe der Entwicklung geschehen. Warum? Weil auch Kleinkinder wachen, träumen und schlafen. Und weil Kleinkinder Zugang zu diesen großen Zuständen (Wachen, Träumen, Schlafen) haben, haben sie Zugang zu den drei großen Bereichen des Seins (grobstofflich, subtil, kausal) - und das kann auf jeder Stufe der Entwicklung geschehen (weil Kleinkinder, Kinder und Erwachsene alle wachen, träumen und schlafen). Doch was die Ebenen oder Stufen selbst betrifft, entfalten und entwickeln sie sich über die Zeit; das ist die wirkliche Bedeutung einer Entwicklungsstufe. Und daher, obgleich das Kleinkind Zugang zu den drei großen Zuständen hat, hat es nicht Zugang zu allen Ebenen oder Stufen die in diesen Zuständen auftreten können, weil diese in seinem Fall erst entwickelt und entfaltet werden müssen. Ist das einleuchtend?

„Am Beispiel des einfachen 3-Zustände, 5-Stufen Modells heißt das, dass ein menschliches Wesen sich auf „Ebene/Stufe/Hülle-2" befinden kann, dass heißt sein Bewusstseinsschwerpunkt befindet sich auf der emotional-sexuellen Welle der Entwicklung (frühe Kindheit) - und es kann dennoch eine temporäre Gipfelerfahrung der subtilen und der kausalen Bereiche haben - weil es freien Zugang zu Zuständen des Traums und Tiefschlafs hat, und diese daher „gipfelartig" erfahren werden können. Doch es - in diesem Fall das Kind auf Ebene 2 - wird nicht in der Lage sein, all die Stufen der Ebene des Geistes wie z.B. das formal operationale Denken zu erfahren, weil diese noch nicht aufgetaucht sind und entwickelt wurden.

„Genau deshalb weil die Grundebenen oder Stufen noch nicht aufgetaucht und stabilisiert sind, ist ein veränderter Zustand subtiler oder kausaler Natur nicht permanent. Es finden lediglich Gipfelerfahrungen statt; sie kommen und gehen schnell; sie können nicht dauerhaft werden, es gibt - sozusagen - nichts was sie an einem Platz halten könnte, keine Struktur oder stabiles Muster der Psyche, welches den Zugang zu diesen höheren Stufen aufrechterhalten kann, welche daher immer temporär und vorübergehend sind. Daher kann jeder Mensch auf praktisch jeder Stufe eine authentische, tiefgehende, echte Zustandserfahrung des subtilen oder kausalen Bereichs haben, doch er wird nicht in der Lage sein diese subtilen oder kausalen Bereiche andauernd zu erfahren - die Gipfelerfahrung bzw. der veränderte Zustand wird kommen und gehen.

„Gleichermaßen wird man beim Eintritt in diese Zustände während des nächtlichen Schlafens kaum in der Lage sein das Bewusstsein zu erhalten; das Bewusstsein wird nicht aufrecht erhalten während der Zustände des Traumes und Tiefschlafes. Natürlich gibt es immer einige wenige Ausnahmen, speziell bei hochentwickelten Seelen, doch allgemein gesprochen kommt es auf die weitere Entwicklung durch die Stufen oder Ebenen des Bewusstseins an - sich vom emotional-sexuellen zum Geist zum höheren Geist zur formlosen Glückseligkeit bewegend - dass Individuen in der Lage sein werden, diese vorübergehenden Zustände schrittweise in permanente, im Bewusstsein verbleibende Persönlichkeitseigenschaften umzuwandeln, die nicht mehr nur kommen und gehen.

„Kurz gesagt, man kann temporäre Zustände in permanente Eigenschaften umwandeln, wenn man sich durch das große Spektrum des Bewusstseins und die große Spirale der Entwicklung entwickelt. Wie wir hier am IC oft gesagt haben, sind die Ebenen des Bewusstseinsspektrums jedoch nicht vorbestimmt, vorgegeben als feste Formen, denen man sich in jeder Weise anpassen muss; sie sind eher große morphogenetische Potenziale und fließende Wellen zunehmender Bewusstheit und Fürsorge. Auf welche Weise genau du durch diese Wellen und Ströme des sich entfaltenden Potenzials hindurchsteuerst liegt bei dir, doch sie sind als offene Möglichkeiten allen Wesen gegeben.

„Beim Entwickeln zu den höheren mentalen Wellen (vijnana Stufe, bzw. Hülle 4) - das heißt, unter Verwendung unseres einfachen 5-Ebenen Modells, mit dem Erreichen des Bewusstseinsschwerpunktes von Stufe 4 bzw. der höheren mentalen Welle des Bewusstseins - wirst du beginnen luzide zu träumen (weil du dich jetzt zu den höchsten Bereichen des Subtilen entwickelt hast, und daher das Subtile selbst zu einem Objekt wird). Entwickelst du dich weiter zum ananda-mayakosha (Hülle 5) - so dass dein Bewusstseinsschwerpunkt sich nun auf der anada/kausalen Ebene befindet - wirst du fühlbare Wachheit sogar im Tiefschlaf erfahren. (Es gibt übrigens überzeugende EEG Studien von langjährig Meditierenden, die das Bewusstsein während aller Schlafphasen aufrechterhalten, einschließlich des traumlosen Tiefschlafes. Siehe Einfach Das.)

„Daher können wir zusammenfassen: Mit der Entwicklung durch die Wellen im Bewusstseinsspektrum werden vorübergehende Zustände zu permanenten Eigenschaften. Das Ergebnis dieser Bewusstseinsevolution ist sehr einfach: Alle Ebenen oder Wellen oder Stufen des Bewusstseins stehen jetzt im Wachzustand zur Verfügung; oder, andersherum, der Wachzustand hat sich ausgedehnt und umschließt alle Ebenen, beinhaltet das gesamte Bewusstseinsspektrum, so dass die unmittelbare Präsenz, Jetzt-Bewusstheit, und leuchtende Klarheit, zuerst nur im Wachzustand verfügbar, nun jedes Merkmal deines Seins durchdringt, es durchtränkt mit dem GEIST der es immer schon ist.

„Und so kannst du, auf jeder Stufe deiner eigenen Evolution, natürlich alle Arten von erstaunlichen veränderten Zuständen haben, außergewöhnliche Zustände, und tiefgehende spirituelle Erfahrungen. Das bestreitet niemand. Doch diese Zustände kommen und gehen, und ziehen durch deine Psyche auf eine Art hindurch, die nicht zuverlässig aufrechterhalten werden kann, weil die Psyche noch keine ausreichende Tiefe entwickelt hat, um die Unermesslichkeit dieser höheren Bereiche zu beinhalten. Aus diesem Grund sagen wir, dass die Potenziale die in den Zuständen enthalten sind, mit zunehmender Evolution zu wirklichen Stufen werden.

„Und deswegen ist es notwendig sich daran zu erinnern, dass es einen wichtigen Unterschied gibt zwischen Zustandserfahrungen und Stufenerfahrungen. Nach dem einfachen vedanta/vajrayana Modell (und vergessen wir nicht, dass andere Modelle ebenso anwendbar sind, wir aber einfach dieses als Ausgangspunkt verwenden): Wenn du einen der drei großen Zustände erfährst (Wachen, Träumen, Schlafen), besteht seine essentielle Charakteristik in dem was den Zustand definiert. Wenn du z.B. eine Wachzustandserfahrung hast, haben alle Wachzustanderfahrungen eines gemeinsam: du kannst den grobstofflichen, sensomotorischen Bereich sehen. Es spielt keine Rolle dabei was du sonst noch siehst; wenn du die sensomotorische Welt sehen kannst, bist du im Wachzustand. Und daher ist die essentielle Charakteristik des Wachzustandes wie folgt: du kannst die grobstoffliche sensomotorische Welt sehen.

„Ähnlich verhält es sich mit der wesentlichen Charakteristik des Traumzustandes: dort gibt es keine sensomotorische Welt. Genauer gesagt, treibst du in einen Bereich umher der nicht materiell, aber auch nicht formlos ist. Und deshalb, unabhängig davon wessen du dir sonst noch bewusst bist - und es gibt alle Arten von Ebenen des Geistes die im Traumzustand vorüberziehen können (wie wir gesehen haben behauptet vedanta, dass im traum/subtilen Zustand mindestens drei Ebenen zu Verfügung stehen) - doch egal, wenn du nicht formlos bist, und auch nicht im Sensomotorischen, dann bist du im subtilen Bereich. (Aus diesem Grund wird gesagt, dass das Subtile auch derjenige Bereich ist, der in den Bardo-Zuständen und den Zuständen nach dem Tod erscheint).

„Und dann, wie kannst du wissen dass du dich im kausalen Bereich befindest, im traumlosen Tiefschlaf oder nirvikalpa samadhi oder der Wolke des Nichtwissens? Ganz einfach: wenn es keine grobstofflichen Phänomene und keine subtilen Phänomene gibt, dann willkommen im Kausalen, einer unermesslichen Formlosigkeit ohne grobstoffliche oder subtile Objekte.

Und deshalb kannst du praktisch auf jeder Stufe oder Ebene der Entwicklung sein (wenn wir beispielsweise die Ebenen von Spiral Dynamic verwenden, kannst du dich auf der purpurnen Ebene, der blauen Ebene, der orangen Ebene... befinden), und dennoch eine Erfahrung des subtilen Bereiches haben (was immer der Fall ist wenn grobstoffliche Objekte abwesend sind; z.B. aufgrund von Träumen, einer schamanischen Reise, Trancezuständen, Hypnose, psychedelisch-visionären Erfahrungen und Illuminationen, usw.). Stufen werden dabei NICHT übersprungen, weil du in Zustände eintauchst, natürliche Zustände die bereits gegeben und allen Menschen verfügbar sind, beginnend in den frühesten Monaten nach der Empfängnis; Wachen, Träumen und Schlafen. Wirkliche Stufen können NICHT übersprungen werden, weil jede Stufe ein Bestandteil ihrer Nachfolger ist (das wäre so wie wenn man von Atomen zu Zellen ginge, und Moleküle dabei überspringt); doch die drei Hauptzustände sind praktisch auf jeder Stufe verfügbar, wenn die Umstände passen (deshalb kannst du nicht von rot zu grün gehen und blau und orange überspringen; doch auf jeder dieser Stufen kannst du eine grobstoffliche, subtile oder kausale Gipfelerfahrung haben).

„Und fügen wir noch eines hinzu: du kannst eine subtile Zustandserfahrung zu praktisch jeder Zeit haben, doch du wirst diese Erfahrung unter Verwendung derjenigen Ebenen machen die du entwickelt hast: mit anderen Worten, Zustände werden immer durch Stufen interpretiert (wir werden auf diesen wichtigen Gedanken gleich zurückkommen). Dessen ungeachtet, egal welche Ebene/Stufe eine subtile Zustandserfahrung macht, es ist der gleiche grundlegende subtile Bereich, durchdrungen von der gleichen subtilen Energie, selbst wenn er nach den verfügbaren mentalen Strukturen interpretiert wird (so wie auch ein alkoholischer Stupor ein alkoholischer Stupor ist, ob du blau oder orange oder grün bist... Der gleiche Zustand, unterschiedliche Interpretationen während du dich darin aufhältst).

„Wir haben gesehen, dass der grobstoffliche, subtile und der kausale Bereich jeweils durch ihre wesentlichen Charakteristiken definiert sind. Um das etwas auszuführen: gemäss vedanta und vajrayana sind die allgemeinen Kennzeichen des subtilen Zustandes/Bereiches - unabhängig davon von welcher Ebene aus sie erfahren werden – einfach die Abwesenheit grobstofflicher und kausaler Phänomene, und die Anwesenheit einer subtilen Energie bzw. eines subtilen Körpers, von denen gesagt wird dass sie das subtile Bewusstsein unterstützen (ebenso wie grobstoffliche Körper/Energie – bzw. sensomotorische Materie/Energie – in allen Wachzuständen anwesend ist, und kausale Körper/Energie in allen kausalen Zuständen anwesend ist). Wenn also ein Kind träumt, dann befindet es sich im gleichen allgemeinen subtilen Bereich – mit der gleichen allgemeinen subtilen Energie – wie ein Erwachsener, obgleich das Kind diese Erfahrung mit purpur interpretiert, und der Erwachsene überwiegend mit grün (oder einer anderen Stufe auf der er sich befindet).

„Technisch ausgedrückt ist in diesen Traditionen ein (allgemeiner) Bewusstseinszustand wie folgt definiert: „die Wahrnehmung oder das Bewusstsein eines bestimmten Bereiches", und der Bereich ist zum Teil definiert durch Körper/Energie aus dem er zusammengesetzt ist (d.h. seine wesentliche Charakteristik). Und folglich ist der Wachzustand definiert als die Wahrnehmung des grobstofflichen Bereiches; der Traumzustand, Bardozustand, und die savikalpa Zustände sind eine Wahrnehmung des subtilen Bereiches; und Tiefschlaf, Nirvana, nirvikalpa, und formlose Zustände sind eine Wahrnehmung des kausalen Bereiches. Und jeder dieser Bereiche ist mit einer bestimmten Energie bzw. einem bestimmten Körper verbunden (was der Grund dafür ist warum „Bereich" und „Körper" oft austauschbar verwendet werden: ein Bereich ist eine bestimmte Welt die von bestimmten Körpern/Energien bevölkert wird. Allgemein haben „Bereich" und „Körper" eine mehr ontologische Bedeutung – das tatsächliche „Zeug" [stuff] der verschiedenen Welten – während „Zustand" und „Ebene" eher epistemologisch sind – die Wissensseite der Gleichung. Übringens ist diese traditionelle Metaphysik natürlich ein vor-Kantisches Konzept; dennoch können ihre wesentlichen Merkmale in einer dynamischen, evolutionären, AQAL Weise rekonstruiert werden, was zu einer post-metaphysischen Gestaltung führt. Siehe „On the Nature of a Post-Metaphysical Spirituality", veröffentlicht auf dieser Internetseite. Auch wenn wir uns in der folgenden Diskussion auf die traditionelle Metaphysik beziehen, haben wir dabei die strikt post-metaphyischen Formulierungen im Hinterkopf, welche in keiner der großen Traditionen gefunden werden).

„Schauen wir uns diese grundlegenden Ideen etwas genauer an, weil, wie ich meine, die wesentlichen Gedanken unglaublich wichtig sind. Wir haben folgende Hauptbegriffe: Ebenen/Hüllen/Stufen, Zustände, und Bereiche/Körper. Jeder der drei großen Zustände (Wachen, Träumen, Schlafen) zeigt uns eine unterschiedliche Welt bzw. einen unterschiedlichen Bereich (grobstofflich, subtil, kausal), und jeder dieser Bereiche ist teilweise definiert durch das „Zeug" oder die „Materie-Energie" oder „Körper" die darin gefunden werden. Von diesen „Körpern" bzw. „Energien" wird gesagt, dass sie für das entsprechende Bewusstsein in jedem Bereich die notwendige Unterstützung liefern. Und so gibt es einen grobstofflichen Körper (der physische organische Körper) als notwendige Unterstützung allen Bewusstseins im Wachzustand. Es gibt einen subtilen Körper (wie den Traumkörper den man im Traumzustand hat, und, so wird gesagt, im Bardo-Bereich), ein subtiler Körper als notwendige Unterstützung aller Bewusstseinsebenen im subtilen Bereich (d.h., vom subtilen Körper wird gesagt dass er die subtile Energie ist, die die prana, mano und vijnana Ebenen der Bewusstseins unterstützt). Und es gibt den kausalen Körper, den feinsten Energie/Körper, als Unterstützung für die anada Ebene des Bewusstseins.

„Dies ist ein tiefgehender Ansatz zum Geist-Körper Problem, weil das Modell eigentlich sagt: jeder Zustand und jede Ebene des Bewusstseins hat notwendigerweise einen Körper. Und deshalb gibt es einen grobstofflichen Körpergeist, einen subtilen Körpergeist, und einen kausalen Körpergeist. (Bemerken wir dabei, dass es für vedanta 5 Ebenen und 3 Zustände/Bereiche/Körper gibt, so dass der subtile Körper mehr als eine Ebene unterstützt: tatsächlich ist die Behauptung dieser Traditionen, wie wir gesehen haben, dass der subtile Körper alle Ebenen des Bewusstseins zwischen den Grenzen des grobstofflich-materiellen und kausal-formlosen unterstützt). Doch der wesentliche Punkt dabei ist, dass keine Ebene des Geistes bzw. des Bewusstseins ohne irgendeine Art von Körper ist.

„Wir am IC würden sagen, dass jedes Holon ein Oben Links (Geist) und ein Oben Rechts (Körper) hat, als untrennbare Dimensionen der Existenz auf jeder Ebene durch das gesamte Spektrum – Atome zu Würmern zu Affen zu Buddhas. Der „Geist" ist die Bewusstseinsseite der Gleichung, und der „Körper" beinhaltet Formen und konkrete Energien, von grobstofflichen Energien zu subtilen Energien zu kausalen Energien. Wir beschreiben meist nicht diese subtilen und kausalen Energien im Vier-Quadranten Diagramm – das ist sehr schwierig auf einem flachen Blatt Papier – doch sie sind, per Definition, Aspekte des OR, bzw. Materie/Energie Dimensionen aller Holons. (Die holarchische Natur dieser subtiler Energien wird in Frank Visser's „More Integral than Thou," veröffentlicht auf dieser Internetseite, und in Band 3 der Kosmos Trilogie erklärt [siehe „Boomeritis Interview", auf dieser Internetseite], wo der Holarchie der subtilen Energien ein ganzes Kapitel gewidmet ist.)

„Und so gibt es ein Spektrum des Geistes oder Bewusstseins (Oben Links) und ein Spektrum von Körper bzw. Energie (Oben Rechts), und sie beide gehören untrennbar zusammen, von oben nach unten und von unten nach oben. (Natürlich behaupten wir, dass alle Holons tatsächlich mindestens vier Dimensionen haben: Geist und Körper und sozial und kulturell, so dass diese Erfahrungen von Geist und Körper untrennbar zu einem soziokulturellen Kontext gehören – und genau das verschiebt dieses Konzept von einer prämodernen Metaphysik hin zu einer postmodernen Postmetaphysik; doch jetzt konzentrieren wir uns nur auf das individuelle Holon, und vernachlässigen seine soziokulturellen Dimensionen.)

„Für die großen tantrischen Traditionen ist diese Körpergeist-Einheit nicht nur eine Theorie, sondern eine tiefgehende Praxis. Die tantrischen Traditionen verwenden oft verschiedene Körpertechniken – die bekannteste davon ist kundalini Yoga – um den grobstofflichen Körper, den subtilen Körper, und den kausalen Körper zu beeinflussen, und die entsprechenden Bewusstseinszustände zu erwecken und aufrechtzuerhalten, die durch diese Körper/Energien unterstützt werden: und zwar grobstoffliche Körper/Energie unterstützt ein materielles Wachbewusstsein; subtile Körper/Energie unterstützt Traum-, Bardo- und Zwischenebenenbewusstsein und meditative Zustände; und sehr subtile oder kausale Körper/Energie unterstützt formlose Zustände des Bewusstseins, welche sich direkt hin zur nichtdualen Erleuchtung öffnen [siehe Anmerkung 1 zu Kapitel 14 in SES für eine intensive Diskussion dieser Themen]). Verschiedene meditative Praktiken steuern diese subtilen Energien um das entsprechende Bewusstsein des Spektrums zu aktivieren – eine sehr tiefgehende Praxis des Körper-Geist" [bodymind].

„Okay, liebe Leute, soweit ein schneller Überblick über (a) Hüllen/Strukturen/Ebenen/Stufen, (b) Zustände, und (c) Bereiche/Körper. Kehren wir nun zu der einfachen Aussage die wir gemacht haben zurück: man kann nur diejenigen Ebenen/Stufen/Meme erfahren, die bisher in der eigenen Entwicklung emergiert sind (und man kann keine Stufe überspringen, oder eine Gipfelerfahrung einer wesentlich höheren Stufe haben); doch man kann jeden dieser drei großen Zustände/Bereiche auf jeder der Stufen erfahren, weil jeder Mensch wach ist, träumt und schläft. Habt ihr das verstanden? Wirklich? All das ist jetzt völlig klar, oder?" Hazelton lachte gutmütig.

„Wir werden gleich noch ein letztes Bindeglied hinzufügen: ein Mensch auf irgendeiner Stufe kann eine Gipfelerfahrung der drei großen Zustände haben, doch diese Zustandserfahrungen werden unterschiedlich interpretiert werden, entsprechend den Faktoren der vier Quadranten, nicht nur den soziokulturellen Hintergrund betreffend, sondern auch hinsichtlich der Stufen die in der Person verwirklicht sind, die die veränderte Zustands- oder Gipfelerfahrung macht. Und daher gilt: Zustände werden durch Stufen interpretiert. Wie ich schon sagte, kommen wir auf diesen wichtigen Punkt gleich zurück.

„Dies sind einige wenige Aussagen die uns helfen, zwischen einer Zustandserfahrung und einer Stufen- oder Ebenenerfahrung zu unterscheiden. Ein Mensch auf der roten Stufe kann keine Erfahrung der grünen Stufe haben; um diese Ebene zu erfahren muss man sich zu ihr hinentwickeln. Doch ein Mensch auf irgendeiner Ebene kann eine Zustandserfahrung der grobstofflichen, subtilen oder kausalen Bereiche haben, weil diese natürlichen Zustände auf jeder Stufe zur Verfügung stehen.

„(Ein kleiner technischer Hinweis: zusätzlich zu den natürlichen Zuständen des Wachens, Träumens, Schlafens, und Nichtdualen, gibt es verschiedene ‚nicht-natürliche' oder ‚nicht-typische' Zustände die trainiert werden müssen, und deshalb nicht spontan auf allen Stufen verfügbar sind: bestimmte meditative Zustände zum Beispiel, oder verschiedene Zustände schamanischer Visualisation: sie alle schöpfen aus verschiedenen Potenzialen grobstofflicher, subtiler und kausaler Zustände, doch ihre tatsächlichen Konturen sind normalerweise nicht verfügbar, es sei denn sie werden durch spezielles Training oder auf anderem Wege hervorgerufen).

„Wer mit dem 7-Chakra-System vertraut ist, kann die 5 Ebenen durch die 7 Chakren ersetzen, und wird die gleichen Ergebnisse erhalten (es gibt natürlich nach wie vor 3 wesentliche natürliche Zustände - Wachen, Träumen und Schlafen – doch in diesem Fall beinhaltet der subtile Bereich 5 Ebenen und nicht 3: er umfasst aus dem gleichen Grund wie oben erläutert die Chakren 2-6: entsprechend den verschiedenen Arten gemeinschaftlicher intersubjektiver meditativer Untersuchungen durch viele der kontemplativen Traditionen, unterstützt der/die gleiche subtile Körper/Energie alle Ebenen zwischen den zwei Grenzlinien des Materiell-grobstofflichen und des Kausal-formlosen, obwohl es Variationen dieser subtilen Energie gibt – astral, ätherisch, usw. - dies sind Variationen eines Typs, ebenso wie es verschiedene grobstoffliche bzw. elektromagnetische Energie gibt – infrarot, ultraviolett, Röntgenstrahlen, Radiowellen, usw. Und vergessen wir nicht, wir reden hier über den allgemeinen subtilen Bereich, und nicht über eine bestimmte subtile Stufe, worüber wir später noch sprechen werden). Worum es geht ist, dass jedes Ebenenmodell an die Stelle des 5-Ebenen Modells von vedanta treten kann, und die selben Schlussfolgerungen bleiben gültig.

„Wir werden gleich dieses Zustands- und Stufen/Ebenen Konzept auf die 8 Ebenen/Meme von Spiral Dynamics anwenden, um sicherzugehen dass die Beziehung zwischen Zuständen und Stufen so klar wie möglich gemacht wird – zumindest auf dieser rudimentären Ebene des Verstehens. Also bleibt dran, für die nächsten Sensationen!"

Teil II. Zustände und Stufen in der Entwicklung

„Bevor wir fortfahren, räumen wir noch ein unangenehmes technische Thema aus dem Weg. Das wird kein Vergnügen. Für diejenigen im Auditorium, die Drogen bei sich haben, ist jetzt die Zeit sie zu nehmen." Alle lachten. Ich sah, wie einige Leute in ihre Taschen griffen.

„Der Begriff 'subtil' wird von vielen meiner Kollegen und von mir auf zwei verschiedene Arten verwendet. Erinnern wir uns daran, dass für vedanta/vajrayana sich der gesamte subtile Bereich auf alles bezieht, was sich zwischen den Grenzlinien von Materie (grobstofflich) und dem Formlosen (kausal) befindet. Vedanta tut das, weil meditative Erfahrung enthüllt, dass die drei grundlegenden Bereiche (grobstofflich, subtil und kausal, mit ihren entsprechenden Energien) alles sind was erforderlich ist, um alle Ebenen des Bewusstseins zu unterstützen: an einem Ende ist die dichteste Grenze, der materielle Bereich mit seinen grobstofflichen Körpern und materiellen Energien; am anderen Ende ist der formlose Bereich, mit dem kausalen Körper und kausalen Energien (die fein'stoff'lichste Energie überhaupt); und dazwischen ist alles andere – all die verschiedenen Ebenen der Emotionen, Gefühle, des Geistes, des höheren Geistes, und so weiter – weil sie alle durch den gewaltigen subtilen Körper und seine subtile Energie unterstützt werden. Natürlich kann man dies weiter unterteilen, doch Vedanta und Vajrayana behaupten, dass diese drei großen Bereiche – grobstofflich, subtil und kausal; oder Nirmanakaya, Sambhogakaya, und Dharmakaya – die Grundlagen bilden. (Sie fügen zwei weitere hinzu: den immer-anwesenden Zeugen, bzw. turiya, und das immer-anwesende Nichtduale, bzw. turiyatita/Svabhavikakaya, doch diese nutzen einfach die Energien und Bereiche die bereits vorhanden sind, und fügen nichts wesentlich Neues hinzu; der immer-anwesende Zeuge z.B. bezeugt alle Bereiche und Energien, und enthält selbst keine; und das Nichtduale – bzw. Svabhavikakaya – integriert alles was gegenwärtig ist, und ist nicht ein anderer oder separater Bereich.

„Nun also zu der Bedeutung des Wortes „subtil". Zuerst, und im technisch richtigen Sinn, enthält das Subtile alle Ebenen zwischen dem Grobstofflichen und dem Kausalen; wenn man 5 Ebenen zwischen dem Grobstofflichen und dem Kausalen hat, dann enthält das Subtile diese 5 Ebenen; hat man 12, dann 12. Wie wir gesehen haben, verwendet vedanta 3 Grundebenen zwischen den zwei Grenzen von grobstofflich und kausal, und daher beinhaltet das allgemeine Subtile diese 3 Zwischenebenen; es enthält das prana-mayakosha (die emotional-sexuelle Ebene, oder – um zu SD zu wechseln – beige), das mano-mayakosha (die Ebene des Geistes, welche in etwa beinhaltet: purpur, rot, blau, orange, grün, gelb, türkis), und das vijnana-mayakosha (oder den höheren Geist, welcher korallenfarben/psychisch und subtil beinhaltet). Und genau hier erkennen wir die zweite Art auf die wir den Begriff „subtil" verwenden, und zwar als die höchste Ebene des gesamten subtilen Bereiches. Und offensichtlich sind der subtile Bereich und die subtile Ebene keineswegs das selbe (die subtile Ebene ist lediglich eine von vielen Ebenen im subtilen Bereich) – was zu terminologischen Problemen führt.

„Und an dieser Stelle wird es interessant, speziell wenn es um die menschliche Entwicklung geht: Forschungen und Daten legen sehr stark nahe, dass bei einem Kleinkind die drei großen Zustände als Aktualitäten gegeben sind, doch die Ebenen/Stufen selbst nur als Potenziale. Ein Kleinkind wacht, träumt und schläft – die drei großen Zustände stehen ihm daher voll zur Verfügung (und die drei großen Bereiche – grobstofflich, subtil, kausal). Doch ein Kleinkind verfügt auf keine konkrete Art und Weise über die Ebenen/Stufen von beispielsweise blau, orange, grün, gelb, und so weiter. Die Potenziale für diese Ebenen sind vorhanden – nicht als feste oder vorgegebene Strukturen, sondern als morphogenetische Potenziale, die sich - entsprechend den Gegebenheiten in allen vier Quadranten - entfalten. [Siehe „A Summary of My Psychlogical Model," speziell Anmerkung 24, veröffentlicht auf dieser Internetseite.]

„Und so scheint im Verlauf der menschlichen Entwicklung folgendes zu geschehen: während das Individuum sich in einem Zyklus etwa alle 24 Stunden durch die drei großen Zustände bewegt, emergieren und entwickeln sich im Wachzustand die verschiedenen Ebenen/Stufen des Bewusstseins, und werden so zu permanenten Eigenschaften, Errungenschaften bzw. Stufen. Mit der Entwicklung des Kindes entwickeln sich zuerst die magischen Stufen oder Wellen (purpur zu rot); dann entwickeln sich die mythischen Stufen (rot zu blau); dann die rationalen Wellen (orange zu grün); dann die integralen Wellen (gelb, türkis); dann die über-integralen Wellen bzw. die Wellen des dritten Ranges (psychisch, höher-subtil). Die Stufen evolvieren einfach deshalb als Stufen in dieser fließenden Reihenfolge, weil jede Stufe, als Stufe, auf ihren Vorgängern aufbauen muss – jede davon transzendierend und einschließend – so wie Zellen Moleküle transzendieren und einschließen, welche wiederum Atome transzendieren und einschließen, und so weiter. Die Komponenten einer Stufe werden zu Sub-Komponenten der folgenden Stufe, was der Grund dafür ist, dass konkrete Stufen nicht übersprungen werden können (ebenso wenig wie man - unter Auslassung der Moleküle - von Atomen zu Zellen gelangen kann,). Und so wird jede Welle immer umfassender, bis der gesamte Kosmos in einer bewussten Identität umfangen wird (nichtdual). Natürlich emergieren keine dieser Ebenen/Stufen als starre Leitersprossen, sondern als fließende und gleitende Wellen einer zunehmenden Bewusstheit.

„Ich möchte noch hinzufügen, dass wir es in Wirklichkeit mit Ebenen und Linien zu tun haben, oder Wellen und Strömen: viele unabhängige Entwicklungsströme bewegen sich durch diese großen Wellen, so dass die tatsächliche Entwicklung eines Menschen überhaupt nicht linear ist. Doch für dieses einfache Beispiel konzentrieren wir uns lediglich zum einen auf Wellen/Stufen des Bewusstsein, und zum anderen auf Bewusstseinszustände, um einige wenige Feststellungen zu treffen.

„Ein weiterer technischer Aspekt: diese Wellen/Stufen sind keine vorgegebenen Platon'schen Archetypen, sondern kosmischen Gewohnheiten, vererbt durch morphische Resonanz und prägende Kausalität (in den Bereichen der rechten Quadranten) und durch wahrnehmende Vereinheitlichung (in den Bereichen der linken Quadranten): sie emergieren zuerst als kreative, nichtdeterminierte Neuheiten, doch sie werden nachfolgend als morphogenetische Rillen festgelegt und an die nachfolgende Entwicklung vererbt, so dass das a posteriori von gestern zum heutigen a priori wird. „Die vorderste Front kreativer Neuheit ist in der heutigen Welt irgendwo bei gelb, was bedeutet dass die Tiefenmerkmale der Meme von beige zu grün bereits als kosmische Gewohnheiten festgelegt wurden – und je früher das Mem, desto festgelegter und bestimmter ist es. Doch die Merkmale von gelb sind heute weitgehend ungeformt; sie verfestigen sich an der vordersten Front der Evolution, eine vorderste Front die, wie immer, wild chaotisch, schäumend, neu, und heftig unvorhersehbar ist, ein kreativer Schauer des Eros des GEISTES, welcher aus der Unendlichkeit auf eine Art hervorsprudelt, die niemand, auch nicht der GEIST selbst, voraussehen könnte (oder wollte).

„Das bedeutet andererseits, dass in der heutigen Welt viele der Tiefenmerkmale der Meme bis zu grün relativ gegeben und „vorbestimmt" sind, nicht durch zeitlose Archetypen sondern durch morphische Resonanzen von Neuheiten der Vergangenheit, welche jetzt zu Gewohnheiten geworden sind. Natürlich, obgleich uns die generellen Muster (oder die morphogenetischen Rillen) dieser Holons als kosmisches Karma übergeben wurden, werden der gesamte aktuelle Inhalt, konkrete Merkmale, und der Ausdruck dieser gewohnheitsmäßigen Muster durch relative, kulturell abhängige Faktoren in allen vier Quadranten bestimmt. Darüber hinaus ist es so, dass, als diese Tiefenmuster selbst erstmalig zu kosmischen Gewohnheiten wurden, sie ebenso Ereignisse aller vier Quadranten waren: keines der Merkmale dieser Wellen war an irgendeinem Punkt der Entwicklung von der Intersubjektivität abgekoppelt. (Für eine ausführliche Diskussion des Erbes der Vergangenheit und seiner Beziehung zum Spektrum des Bewusstseins, siehe Kosmisches Karma, der vorläufige Titel von Band 3 der Kosmos Trilogie, noch nicht erschienen. Kurze Zusammenfassungen davon erscheinen in den Ausführungen I und J.)

„Okay, kehren wir nun zu unserem Hauptthema zurück, und schauen uns die verschiedenen Typen veränderter Zustände an, die auf jeder der Hauptstufen (Ebenen, Meme, Wellen) der Entwicklung zur Verfügung stehen. Wir begrenzen diese Diskussion der Zustände auf die großen natürlichen Zustände des Wachens, Träumens, Schlafens, Nichtdual. Wir diskutieren nicht nicht-natürliche bzw. herbeigeführte Zustände, wie z.B. Drogenzustände, spezifische meditative Zustände, hypnotische Zustände, Trancezustände, visionäre Zustände, schamanische Zustände, und so weiter. Wie ich schon kurz erwähnte, sind die meisten dieser nicht-natürlichen Zustände nicht frei für jedermann verfügbar; sie müssen trainiert oder anderweitig hervorgerufen werden. Der interessante Punkt dabei ist, dass all diese hervorgerufenen Zustände dennoch Variationen der drei oder vier großen Zustände des Grobstofflichen, Subtilen, Kausalen, und Nichtdualen sind. Wenn man z.B. die schamanische Erfahrung einer verstärkten sensomotorischen Wahrnehmung macht – Farben sind leuchtender, Klänge deutlicher, die Welt ist strahlend lebendig mit lebhaftem Ausdruck – hat man eine Variation eines Wachzustand-Bewusstseins, weil man immer noch hauptsächlich am grobstofflichen Bereich orientiert ist, wenn auch verstärkt. Doch wenn sich die schamanische Erfahrung weiter vertieft, und man in Visionen der höheren bzw. tieferen Bereiche hineingeführt wird, hat man eine subtile Zustandserfahrung und eine Erfahrung des subtilen Bereiches (weil man sich nicht mehr an grobstofflichen Objekten orientiert, sondern stattdessen subtile Objekte wahrnimmt, Körper, Wesen, Energien, Formen, Visionen). Ähnlich verhält es sich beim Praktizieren des holotropen Atmens, wenn man plötzlich als ein riesiges formloses Bewusstsein existiert, und die Erfahrung eines kausalen Zustandes hat. Das heißt nicht dass all diese verschiedenen, spezifischen, nicht-normalen Zustände restlos auf die drei oder vier natürlichen Zustände reduziert werden können, sonder nur, dass, wenn einmal die Beziehung zwischen natürlichen Zuständen und natürlichen Stufen herausgearbeitet ist, sich vieles der Undurchsichtigkeit dieser Beziehung zwischen Zuständen und Stufen auflöst, und die Erstellung integraler Modelle viel leichter wird, welche die unglaublich wichtigen Wahrheiten sowohl von Zuständen wie auch von Stufen beinhalten.

„Gehen wir jetzt ganz kurz einen typischen individuellen Entwicklungsweg durch, und schauen uns die verschiedenen Typen von Bewusstseinszuständen an (grobstofflich, subtil, kausal), welche den Hauptbewusstseinsstufen (Ebenen, Memen, Wellen) zur Verfügung stehen.

Ein Kleinkind des magisch-purpurnen Mem hat dieses Mem als eine permanente Eigenschaft oder Kompetenz, was bedeutet dass die Tiefenpotenziale der purpurnen Welle (nicht als Platon'sche vorgegebene Archetypen vererbt, sondern als kosmische Gewohnheiten) tatsächlich emergiert sind, und konkrete Formen und Inhalte angenommen haben, geformt von allen vier Quadranten (einschließlich speziell des sozialen und kulturellen Hintergrundes: es gibt eine pluralistische Dimension, die in jedes Holon eingebaut ist. Und deshalb haben das purpurne Mem eines chinesischen Kleinkindes und das eines amerikanischen Kleinkindes nur einige wenige Tiefenmuster und Merkmale gemeinsam – die tiefen morphogenetischen Rillen kosmischer Gewohnheiten – aber nicht sehr viele Oberflächenmuster und Merkmale. Natürlich gibt es ein Spektrum von Einflusssphären durch wahrnehmende Vereinheitlichung [in den Bereichen der linken Quadranten] und prägender Kausalität [in den Bereichen der rechten Quadranten], sich erstreckend von Mustern die Individuen von ihrer eigenen Vergangenheit ererbt haben, zu Mustern vererbt von Familien, zu Subkulturen, Kulturen, bis hin zu universellen und kulturübergreifenden Mustern. [siehe Ausführungen I und J]. In dieser Diskussion konzentrieren wir uns auf die wenigen Muster – wie purpur, rot, blau, usw. - von denen die vorliegenden Beweise nahe legen dass sie kulturübergreifend sind, doch wenn man ein hartgesottener Relativist ist, und darauf besteht dass die einzigen signifikanten universellen Gültigkeiten diejenigen sind, die in der eigenen pluralistischen Meta-Theorie vorkommen, dann kann man diese Muster als Beweise betrachten, welche von einigen Menschen in der westlichen Kultur erbracht wurden. Unser Hauptthema ist die Beziehung zwischen irgendeiner Art von Stufe, wie auch immer wahrgenommen, und irgendeiner Art von Zustand, wie auch immer wahrgenommen. Uns so verfolgen wir was geschieht, wenn eine Stufe in einer Psyche emergiert, welche auch Zugang zu verschiedenen Zuständen hat).

„Mit dem stabilen Emergieren des purpurnen Potenzials hat das Kleinkind mehr oder weniger permanenten Zugang zu dieser purpurnen Struktur oder Stufe als einer tatsächlichen (nicht potentiellen) Welle des Bewusstseins. Doch das Kleinkind hat ebenso Zugang zu verschiedenen subtilen und kausalen Zuständen (weil es träumt und schläft). Und so kann das Kind der purpurnen Stufe eine authentische Erfahrung der subtilen und kausalen Bereiche haben, doch der Inhalt dieser Erfahrungen wird größtenteils gefärbt durch die Stufen die sich bereits entwickelt haben (in diesem Fall beige, purpur, und beginnendes rot, in einem AQAL Kontext). Dementsprechend würde das Bewusstseins des Kleinkindes KEINE konkreten Elemente der höheren Stufen enthalten – es würde z.B. keine orange logische Syntax enthalten (und Forschung zeigt uns immer wieder dass es das nicht tut). Wir haben gerade gesehen, dass die Tiefenmuster der höheren Stufen – bis hinauf etwa zu grün – Potenziale sind, die dem Kleinkind als kosmische Gewohnheiten vererbt wurden. Doch diese höheren Stufen müssen - als Stufen - emergieren und sich entwickeln, Gestalt und Inhalt annehmen, geformt durch den AQAL-Raum. Und daher hat das Kleinkind Zugang zu subtilen und kausalen Zuständen welche bereits gegenwärtig sind, aber NICHT zu höheren Stufen, welche sich erst entfalten, und in tatsächlichen Manifestationen aufeinander aufbauen müssen: ein Atom kann Moleküle nicht umgehen und direkt zu Zellen gelangen, weil die kosmische Gewohnheit bereits die tiefen Rillen dieses Entfaltens als geschichtete Sedimente in Wahrnehmung und prägender Kausalität festgelegt hat.

„Ganz ähnlich würde die Traumwelt eines Kleinkindes, dessen Bewusstseinschwerpunkt purpur ist, keine Elemente von blauen, orangen oder grünen Stufen enthalten – weil diese als konkrete Einheiten noch nicht existieren. Stattdessen enthält die Traumwelt des Kleinkindes magische Elemente (beige zu purpur), weil diese bereits emergiert sind und konkrete Formen angenommen haben (basierend auf allen vier Quadranten), und diese besetzen die Traumzustände als „Tagesreste", und würden ebenso die meisten Signifikanten formen, die der Traumzustand verwendet um seine subtilen Realitäten auszudrücken. Ebenso würde die Traumwelt des Kleinkindes – speziell mit dem Erreichen des Alters 2-4 – zunehmend emergierende mythische Elemente beinhalten (rot und gelegentlich blau), weil diese Ebenen/Stufen sich jetzt als permanente Eigenschaften kristallisieren (und daher Teil des konkreten Inhaltes der Landschaften des Wachens und Träumens werden). Und schließlich könnte die Traumwelt des Kleinkindes auch verschiedene Archetypen oder kollektiv vererbte Bilder enthalten (bzw. kosmische Tiefengewohnheiten); jedoch sind, worauf Jung hingewiesen hat, Archetypen „Formen ohne Inhalt", und daher, so würde ich es formulieren, nehmen sie nur den Inhalt der existierenden AQAL Matrix auf, was bedeutet dass ihre konkreten Elemente zum Teil zur Verfügung gestellt werden durch die Stufen und Kontexte, die bereits im Individuum emergiert sind. Und daher nimmt sogar „archetypisches" Material bezug zum gegenwärtig entwickelten AQAL Schema.

„Weiterhin kann man auch sagen, dass ein Kind auf der magischen Stufe eine Art von Gipfelerfahrung einer mythischen Stufe haben kann (aber keiner Stufe darüber hinaus). Genau deshalb weil es die nächste Entwicklungsstufe ist, kann in das Mythische tatsächlich „hineingegipfelt" werden, weil es sich bereits zu formen beginnt und konkrete Charakteristiken annimmt, und so zu einer „Aha!" Erfahrung werden kann (ich gebe dafür gleich ein paar Beispiele).

„So kann ein Individuum eine veränderte Zustands- oder Gipfelerfahrung einer emergierenden Stufe haben, doch selten einer Stufe darüber hinaus. Wenn also die mythische Welle sich zu kristallisieren beginnt, kann sie in Wachzuständen, in Traumzuständen, und in vielen veränderten Zuständen erfahren werden. Dementsprechend kann ein Kind des purpur-roten Mem im Wachzustand eine veränderte Zustands- oder Gipfelerfahrung eines blau-mythischen Mems haben (zusätzlich zu irgendeinem subtilen oder kausalen veränderten Zustand; aber keiner höheren Stufe – nicht orange oder grün oder gelb, usw.). Doch mit der weiteren Entwicklung des Kindes zur mythisch/blauen Stufe wird er oder sie nicht mehr länger Gipfelerfahrungen dieser speziellen mythischen Strukturen haben, einfach deshalb weil sie nun zu permanenten Eigenschaften im Bewusstsein geworden sind (d.h. sie sind nicht länger ein veränderter, sondern ein normaler Zustand). Es wird oft gefragt, warum ein Mensch nicht z.B. eine veränderte Zustandserfahrung von konop haben kann, und die Antwort darauf ist, er kann! Im Alter von 5 Jahren.

„Um es ein letztes mal zu sagen: Kann ein magisches Kind einen veränderten Zustand oder eine Gipfelerfahrung irgendeiner Stufe oberhalb des Mythischen haben? Nein, so weit wir das sagen können. Die mythische Welle, als diejenige die als nächstes emergiert, beginnt sich bereits zu formen und zu kristallisieren, und kann daher sowohl im Wachzustand als auch im Traumzustand (und bei bestimmten „Gipfeln") erfahren werden, da sie bereits konkrete Formen und Elemente annimmt, die auf der magischen Stufe aufbauen (in Wahrnehmung und prägender Kausalität). Doch Stufen oberhalb des Mythischen sind immer noch bestenfalls Potenziale; das Kind kann nach wie vor den allgemeinen subtilen und kausalen Bereich in verschiedenen Zuständen erfahren – in Träumen zum Beispiel, im Tiefschlaf, und in verschiedenen Gipfelerfahrungen – und, am wichtigsten, diese Erfahrungen werden durch die vorhandenen Stufen interpretiert (in ihren jeweiligen AQAL Gegebenheiten). Doch ein magisches (purpur-rot) Kind kann nicht, sagen wir, orange Rationalität oder grünen Pluralismus erfahren, da diese noch nicht begonnen haben sich zu kristallisieren, und, wie immer können konkrete Stufen nicht übersprungen werden. Ein präop Kind kann keine Gipfelerfahrung eines formop Gedankens haben; ein Kind der moralischen Stufe-1 kann keinen moralischen Gedanken der Stufe-4 haben. Die Wach- und Traumwelt eines präop Kindes besteht im Wesentlichen aus denjenigen Wellen die bereits entwickelt sind, oder sich gerade zu entwickeln beginnen: und daher setzt sich der Traumzustand eines präop/magischen Kindes aus archaischen, magischen, und beginnenden mythischen Elementen zusammen (beige, purpur, rot, blau), während alle höheren Ebenen/Stufen des allgemeinen subtilen Bereiches – in diesem Fall orange, grün, gelb, türkis, korallenfarben/psychisch, und noch höhere subtile Ebenen – morphogenetische Potenziale im Gesamt-Subtilen bleiben, „Formen ohne Inhalt". Und, wie wir gesehen haben, haben nur die Formen etwa bis grün sich mit einer entsprechenden Dichte als kosmische Gewohnheiten (und prägende Kausalität) etabliert; darüber hinaus sind die Tiefenformen selbst noch in der Phase des sich formens, was nicht bedeutet dass diese höheren Räume nicht verfügbar wären, sondern lediglich dass ihre morphogenetischen Muster immer noch spielerisch tanzen, an der vordersten, chaotischen, schäumenden, verrückt-kreativen Front der Evolution.

„Okay, hat das jeder verstanden?", fragte Hazelton. „Oh je. Machen wir einfach weiter, vielleicht hilft das." Hazelton räusperte sich. „Nehmen wir nun Menschen, die sich, sagen wir, auf der orangen Ebene befinden. Und wieder fragen wir uns, welche Zustände und Stufen stehen ihnen zur Verfügung?

„Ihre Wach- und Traumzustände werden Elemente aller Ebenen/Stufen enthalten, die in ihrem konkreten Fall bereits emergiert sind, sowie Elemente der nächsten Ebene, die im Begriff steht zu emergieren. Grün in diesem Fall. Das bedeutet, dass ihr Wachsein und ihre Träume archaische Elemente (beige), magische Elemente (purpur), mythische Elemente (rot-blau), rationale Elemente (orange), und einige emergierende grüne Elemente enthalten können. Ist das verständlich?" Ein Student im Auditorium stellte laut die Frage: „Träume können rational sein?"

„Oh ja, einige von ihnen. Wenn wir Menschen wecken, wenn wir Erwachsene aus ihren Träumen aufwecken, werden die meisten oft etwas sagen wie: „Ich habe gerade überlegt was ich morgen im Supermarkt einkaufen werde". Natürlich enthalten ihre Träume auch magische und mythische Elemente, da diese auch emergiert sind. Diese Menschen werden in ihren Wachzuständen und Träumen jedoch keine konkreten Elemente höherer Stufen erfahren. Doch sie können die allgemeinen Merkmale höherer Stufen erfahren – das Subtile und das Kausale, so wie ein Kind das Subtile und Kausale erfahren kann, weil jeder wacht, träumt und schläft.

Also kann, was die Zustände angeht, ein Mensch mit dem Bewusstseinsschwerpunkt der orangen Stufe folgendes haben:

(1)Eine Gipfelerfahrung der nächst höheren Stufe, in diesem Fall der grünen Stufe (dies wird oft als eine wirklich überwältigende Gipfelerfahrung, oder 'Heureka!' Erfahrung erlebt – in diesem Fall mag es eine Heureka-Erfahrung der Art sein: 'Es gibt verschieden Wirklichkeiten und pluralistische Wahrheiten in der Welt! Toll!').

(2)Eine Gipfelerfahrung verschiedener subtiler und kausaler Zustände, wie z.B. temporäre Erfahrungen grobstofflicher Naturmystik, subtiler Gottheitsmystik, und/oder kausal-formloser Mystik (obgleich er oder sie diese weitgehend in orangen Begriffen interpretieren wird. Wir werden gleich zu diesem Gedanken zurückkehren).

(3)Jegliche außergewöhnlichen Zustände als gipfelartige Erweiterungen der drei Hauptbereiche (wie z.B. Drogenerfahrungen, wo man sich auf eine paranormale Weise mit vergangenen Gegebenheiten identifiziert, wie der Erfahrung einer Identität mit allen Atomen, allen Pflanzenformen, allen Tieren; Identifikation mit einem Natur-Geist; ein Wiedererleben des Geburtstraumas, usw.)

(4)Jeglicher induzierter Zustand (wie Meditation). Wir konzentrieren uns in dieser Präsentation auf die Punkte 1 und 2, da die wesentlichen Merkmale der Beziehung zwischen Zuständen und Stufen aus ihnen abgeleitet werden können, doch die anderen Zustände dürfen in einer integralen Kartografie des Bewusstseins nicht übersehen werden."

„Eine letzte wichtige Klarstellung zu einem weiteren Durcheinander der Terminologie, es tut mir wirklich leid: wir haben gesehen, dass wir das Wort „subtil" sowohl verwenden können wenn wir uns auf den subtilen Bereich beziehen (alles das was zwischen dem grobstofflich Materiellen und dem kausal Formlosen ist), als auch für die höchste Ebene bzw. Stufe des subtilen Bereiches, was ich hier als „das hohe Subtile" bezeichnen werde. Doch es kommt noch schlimmer: wir unterteilen gewöhnlich das hohe Subtile in das was wir das Psychische und das Subtile nennen. Du meine Güte, scheinbar gehen einem da die Worte aus. Doch zu seiner Zeit machte das durchaus Sinn." Die Zuhörer lachten.

„Die Ursache des Problems entstand, als viele der Mitglieder des IC mit den ersten pionierhaften Studien dieser höheren Zustände und Stufen begannen. Vor dem Hintergrund des Mangels an Informationen über diese höheren Bereiche in unserer Kultur mussten sie verschiedene Wortneuschöpfungen bzw. Neologismen für diese höheren Bereiche prägen. Und es ist klar was die Herausgeber von Büchern und Zeitschriften über Neologismen denken – sie hassen sie. Und daher waren diese Forscher bemüht, mit nur wenigen Neologismen so viel wie möglich abzudecken. Sie verwendeten zum Beispiel das Wort „subtil" um sich auf einen Zustand, einen Körper/Bereich UND auf eine Ebene zu beziehen: der subtile Zustand, der subtile Körper, die subtile Ebene. Das Problem besteht natürlich darin, dass dies überhaupt nicht das gleiche ist. (Die subtile Ebene z.B. ist nur eine von 3 oder mehr Ebenen innerhalb des subtilen Bereiches). Oh je, das verursachte einige Kopfschmerzen.

„Fairerweise muss man sagen, dass die Forscher selbst wussten, dass ein subtiler Zustand sich von einem subtilen Körper und einer subtilen Ebene unterscheidet. Diese Unterscheidungen bestanden in den Worten „Zustand", „Körper" und „Ebene" – eindeutig unterschiedliche Dinge. Doch die meisten Menschen lasen das Wort „subtil", und betrachteten verständlicherweise diese drei Dinge als dass gleiche. Es ist jetzt an der Zeit umzukehren, und all diese Begriffe zu klären. Speziell „subtil" und „kausal" sollten wirklich nur für Zustände und Bereiche, und nicht für Ebenen verwendet werden, weil das die meisten Probleme verursacht. Doch solange es keine allgemeine Übereinstimmung darüber gibt wie diese Begriffe verwendet werden sollten, werden die Menschen weiterhin die alten Begriffe verwenden; wenn das geschieht erinnern wir uns bitte daran, dass z.B. der subtile Körper/Bereich und die subtile Ebene etwas ganz anderes sind. Auf der orangen Ebene kann man eine Erfahrung des subtilen und des kausalen Bereiches haben, aber keine Erfahrung der subtilen oder der kausalen Ebene, okay?

„Gut, und jetzt noch zu einem letzten großen Problem in diesem terminologischen Albtraum, und dann können wir fortfahren. Wo sich der allgemeine grobstoffliche Bereich mit dem allgemeinen subtilen Bereich überschneidet, kann man eine Einheitserfahrung mit dem gesamten grobstofflichen Bereich haben – wir bezeichnen das als das Psychische, oder die Über-Seele, die Weltseele, das Öko-noetische Selbst, und so weiter. Es ist ein Zustand der zu einer permanenten Stufen-Eigenschaft werden kann, was bedeutet dass er andauernd bewusst werden kann. Daher ist, in dieser (alten, aber immer noch gebräuchlichen) Terminologie, die psychische Stufe diejenige Stufe die auf türkis folgt, vor der höchsten Stufe des Subtilen (also, als Stufen: gelb, türkis, korallenfarben/psychisch, subtile Ebene, kausale Ebene). Ich weiß, wir müssen Klarheit in all diese Terminologien bringen! Doch diese Bereiche und Stufen sind wirkliche Phänomene, wie auch immer wir sie nennen.

„Es gibt eine einfachen Weg sich dies zu merken. Wie haben bereits gesehen, dass jeder Mensch, jedes Kleinkind, Zugang hat zum grobstofflichen Bereich im Wachbewusstsein, zum subtilen Bereich im Traumbewusstsein, und zum formlosen Bereich im Bewusstsein des Tiefschlafes. Das ist soweit klar. Und jetzt ist die ultimative Gipfelerfahrung in jedem dieser 3 Bereiche die Erfahrung einer Einheit mit diesem gesamten Bereich, nicht wahr? Die Einheitserfahrung mit dem gesamten grobstofflichen Bereich ist eine Art von Naturmystik; die Einheitserfahrung mit dem gesamten subtilen Bereich ist eine Art von Gottheitsmystik; und die Erfahrung von Einheit mit dem kausalen Bereich ist eine Art von formloser Mystik. (und natürlich ist nichtduale Mystik die Erfahrung der Einheit aller Bereiche)."

Ein Student rief, „Bedeutet das nun, dass sogar Kinder eine spirituelle Erfahrung all dieser drei Typen – Naturmystik, Gottheitsmystik und formlose Mystik - haben können?"

„Selbstverständlich", antwortete Hazelton. „Kinder erfahren diese als temporäre Zustände, jedoch nicht als permanente Eigenschaften, und sie werden interpretiert durch die spezielle Stufen, die (in ihrer speziellen AQAL Matrix) bereits entwickelt wurden, doch es gibt signifikante Beweise dafür, dass Kinder Gipfelerfahrungen dieser drei oder vier großen Bereiche haben. Doch das ist ein anderes Thema liebe Leute, vielleicht später einmal mehr darüber [siehe Ausführung D: „Childhood Spirituality].

„Wir bezeichnen dieser Erfahrung der Einheit mit dem gesamten grobstofflichen Bereich die Erfahrung der Naturmystik – wir nennen sie auch das Psychische, oder die Überseele, oder das Öko-noetische Selbst, und so weiter. Wir nennen sie „psychisch" anstatt „grobstofflich", weil sie tatsächlich über das Grobstoffliche hinausgeht, und daher wollten wir einen Namen verwenden, der den zunehmenden noetischen Charakter dieser Erfahrung reflektiert – „noetisch" bedeutet „bewusstseinsbezogen". Mit den psychischen Zuständen wird zunehmend klar, dass die Welt nicht nur physisch ist, sie ist psychophysisch. Und daher sagen wir oft, anstatt von grobstofflichen, subtilen und kausalen Zuständen zu sprechen, dass ein Mensch psychische, subtile und kausale Zustände haben kann - was im Grunde das gleiche meint, doch wenn wir von „psychisch" anstelle von „grobstofflich" sprechen, betonen wir die höchste Erfahrung des grobstofflichen Bereiches – und zwar eine Einheit mit dem gesamten grobstofflichen Bereich, was wir psychisch nennen. Wenn dieser psychische Zustand zu einer mehr oder weniger permanenten Eigenschaft wird, bezeichnen wir ihn als die psychische Stufe (was bedeutet, dass der Bewusstseinschwerpunkt des Menschen, bzw. das proximale Selbst, sich vom türkisen Zentaur zum Öko-noetischen Selbst bzw. der Überseele transformiert hat).

„Okay, fassen wir zusammen was wir bis jetzt haben: eine Person auf praktisch jeder Stufe der Entwicklung kann temporäre Erfahrungen eines grobstofflich/psychischen, subtilen, oder kausalen Bewusstseinszustandes machen, weil diese alle Variationen der drei großen Zustände des Wachens, Träumens und Tiefschlafes sind. Damit aber diese vorübergehenden Zustände zu andauernden Eigenschaften werden, müssen diese Zustände durch eine tragfähige Entwicklung in Stufen umgewandelt werden, nicht wahr?

„Jetzt noch ein letztes Beispiel, das vielleicht hilft." Jemand rief, „Das bezweifle ich," und wir alle lachten, einschließlich Hazelton.

„Oh je. Okay, stellen wir uns jemanden vor – ich sage euch, dieses Zustände und Stufen-Thematik ist wirklich einfach, wenn man einmal über die Terminologie hinweggekommen ist – dieses Durcheinander ist ein Überbleibsel von diesem Trottel der das Atman Projekt geschrieben hat, aber egal. Fahren wir mit den Beispiel fort, und stellen uns jemanden vor dessen Bewusstseinsschwerpunkt, sagen wir, bei türkis ist. Welche Zustände und Stufen sind denjenigen die der Person bei türkis verfügbar sind?

„Nun, wie bei den vorherigen Stufen können diese Menschen einen veränderten Zustand oder eine temporäre Gipfelerfahrung der grobstofflich/psychischen, subtilen und kausalen Bereiche haben (was temporäre Erfahrungen von Naturmystik, Gottheitsmystik und formloser Mystik einschließen kann) – weil sie, noch einmal, wachen, träumen und schlafen. Doch wenn sie sich zur nächsten Stufe entwickeln, und zwar von türkis zu der psychisch/korallenfarbenen Stufe – dann hören die psychischen Gipfelerfahrungen auf: diese Menschen wären nun permanent auf der psychischen Stufe; sie hätten jetzt permanenten Zugang zum Zustand der Naturmystik – sie würden sich selbst mehr oder weniger konstant als das öko-noetische Selbst erfahren, die Überseele, die eins mit der Weltseele ist. Sie wären etwa so andauernd die Überseele, wie, sagen wir, jemand auf der orangen Stufe andauernd das egoisch-rationale Selbst ist.

„Ist das nun klarer geworden?" Einige wenige Leute nickten zustimmend mit dem Kopf. Ärgerlicherweise war Kim eine von ihnen.

„Okay, was würde nun passieren, wenn diese Personen sich weiterentwickeln würden von der psychischen zur subtilen Stufe (als das höhere Subtile, bzw. die höchste Stufe im subtilen Bereich an diesem Punkt der Evolution)? Zwei Dinge würden geschehen: (1) sie würden überwiegend keine subtilen Gipfelerfahrungen mehr haben (weil sie jetzt permanenten und andauernden Zugang selbst zu den höheren Bereichen des Subtilen haben, soweit es sich bisher entfaltet hat, und der gesamte subtile Bereich ist ihnen deshalb permanent zugängig – sie haben den subtilen Bereich objektifiziert - und für subtile Gipfelerfahrungen besteht keine Notwendigkeit mehr – das Subtile als Ganzes ist nun ein gewöhnlicher Zustand, und kein außerordentlicher Zustand). Und (2) würden sie oft nachts luzide träumen. Warum? Weil sie den allgemeinen subtilen Bereich an diesem Punkt bewusst gemacht haben, und deshalb würde der gesamte Traumzustand bewusst bleiben, wenn sie jede Nacht in ihn eintreten. Ihr Selbst wäre eins mit der subtilen Gottheit, mehr oder weniger ohne Unterbrechung. Ihr Selbstsinn wäre nun göttlich. Ihr Selbst wäre andauernd eins mit dem/der Gott/Göttin....

„Was bliebe für eine derartige Seele noch übrig? Nun, sie könnte immer noch eine temporäre Gipfelerfahrung des kausalen Zustandes/Bereiches haben, und zwar eine Gipfelerfahrung der Formlosigkeit - ein veränderter Zustand bzw. eine Gipfelerfahrung der Gottheit jenseits von Gott, dem grenzenlosen Ursprung, von dem Gott und die Seele aufsteigen, der großen kosmischen Lichtung oder reinen Leere, welche der grundlose Grund von Allem ist. (Und obgleich wir es in dieser Zusammenfassung nicht oft erwähnen, könnten sie ebenso das Nichtduale in einer Gipfelerfahrung erfahren, bzw. die Einheit von Leere und Form, welche auf immer-anwesender bzw. immer-schon Bewusstheit basiert).

„Doch wenn sie ihre Entwicklung fortsetzen, vom höheren Subtilen hin zum Kausalen, dann würden die kausalen Gipfelerfahrungen im allgemeinen aufhören, weil diese Menschen permanenten Zugang zu der großen Leere haben, welche die Quelle und Soheit der gesamten Welt ist – nicht nur als ein temporäres Satori, sondern als ein konstantes Bewusstsein. Und dies bedeutet ebenso – versteht ihr warum? - dass sie jede Nacht, wenn sie in den traumlosen Tiefschlaf eintreten, bewusst bleiben."

„Warum?" rief jemand.

„Nun, liebe Seele, weil sie den gesamten kausalen Bereich bewusst gemacht haben, und nicht mehr „wegtreten" wenn sie diesen Bereich betreten. Okay?

„Worin besteht nun das allgemein Prinzip dabei? Es ist ziemlich einfach, nicht wahr? Alle Zustände – Wachen, Träumen und Schlafen – sind nun zu andauernden bewussten Wellen geworden, und daher wurden all ihre Potenziale aktualisiert. Das Ergebnis ist Erwachen oder Erleuchtung, mit welcher Bezeichnung auch immer – noch einmal, kein vorübergehender Satori, sondern eine permanent bewusste Verwirklichung. Doch dies sind keine vorbestimmten Potenziale, vorgegeben, einfach so herumliegend, vollständig geformt, auf ihre Ausgrabung wartend. Es sind Potenziale, die auf dem langen Weg der Entfaltung der AQAL Matrix co-erschaffen wurden, wie sie sich in dem schäumenden, chaotischen, gestaltenden, dynamischen, unvorhersehbaren Tanz evolutionärer Zufälligkeit kreativ entrollt. Als verschiedene Möglichkeiten in ihrem unbestimmten Raumpotenzial emergierten, und konkrete Formen und Inhalte anzunehmen begannen, wurden diese Formen bei zahlreichen Gelegenheiten wiederholt, und wurden so zu kosmischen Gewohnheiten, verfügbar für alle nachfolgenden Holons, vererbte Formen die ursprünglich auf eine kreative und nicht festgelegte Art und Weise emergierten, doch dann an die Zukunft weitergereicht wurden als gegebene Erbschaften der Vergangenheit (einer Zukunft die ihre eigenen kreativen Augenblicke hinzufügen wird, um dann selbst zu einer gegebenen Vergangenheit zu werden).

„Natürlich präsentiere ich hier eine sehr idealisierte und auf absurde Weise abstrakte Geschichte: wirklich niemand flutscht auf diese Weise durch das Spektrum, alle Zustände sauber in permanente Eigenschaften verwandelnd. Es sind verschiedene Ebenen und Linien involviert, so dass einige Linien hoch entwickelt sein können, während andere weit hinterherhinken: konkrete Entwicklung ist eine unordentliche, chaotische, turbulente Angelegenheit, sich in einem AQAL Raum entfaltend, dessen Bestimmtheiten seiner Natur nach weitgehend ein Mysterium sind. Ich skizziere einfach nur einige der abstrakten Meilensteine der Entwicklung, soweit sie bestimmbar sind, um auf einige der wichtigeren Merkmale von Zuständen und Stufen allgemein hinzuweisen. Ganz ähnlich verhält es sich, wenn jemand beginnt luzide zu träumen, vielleicht nur ein oder zweimal im Monat; ähnlich mit dem luziden Schlafen; und das kann sich sehr langsam über die Jahre und Jahrzehnte steigern – man geht nicht einfach ein für allemal vom Nichtluziden zum Luziden! Worum es dabei geht ist, dass, je mehr man sich durch das Bewusstseinsspektrum entwickelt, desto 'erleuchteter' und 'erwachter" man im allgemeinen wird, weil die Zustände und Stufen des eigenen Seins zunehmend transparenter werden, befreit von einer subjektiven Identität, und entlassen in das Mysterium, welches ihr eigenes Leuchten ist.

„Wenn ein Mensch diese Art von Transparenz oder Erleuchtung erreicht, bedeutet das dann dass Wachstum in seinem oder ihrem Fall zu einem Stillstand kommt? Ganz und gar nicht. Nicht nur dass es nach wie vor eine Menge translativ zu lernen gibt; das Kausale selbst fährt damit fort, subtile Zustände hervorzubringen, die dann auch einmal zu Stufen werden können. Zum Beispiel: stellen wir uns eine Zeit in tausend Jahren vor. Was wir heute 'die höchst-subtile Welle' nennen – und zwar die allgemeine Stufe zwischen psychisch und kausal – wird sich ziemlich sicher in verschiedene weitere Stufen differenziert haben. Das manifeste Spiel der Entwicklung und Evolution ist wirklich ohne Ende. Doch hat man einmal die allgemeinen Wellen des Bewusstseins der heutigen Welt ausreichend gemeistert, kann man leichter aus diesem Kreis ganz heraustreten; die kausale 'Stufe' ist nicht nur und auch nicht hauptsächlich eine Stufe; sie ist eher der immer-anwesende Grund der Leere, welcher gleichermaßen auf jeder einzelnen Entwicklungsstufe gegenwärtig ist. Es ist lediglich so, dass man auf der höchsten Stufe manifester Entwicklung das Kausale nicht nur als temporäre veränderte Zustände erfährt, sondern als permanente Eigenschaften, so dass Leere alle Formen durchdringt und der Kosmos transparent wird, wenn alles Wissen sich im Mysterium auflöst, und alle Sicherheit in der radikalen Offenheit dieses und eines jeden Augenblicks verschwindet. GEIST ist nun nicht mehr etwas was im Vorübergehen mitgenommen wird, sondern ein immer-anwesendes Leuchten im Herzen von allem was erscheint."

Teil III. Eine Matrix außergewöhnlicher Zustände

„Okay, jetzt kommt etwas einfaches", kündigte Hazelton an.

„Das haben sie schon beim letzten mal gesagt!" rief ein Student, und alle lachten.

„Oh je," Hazelton lächelte. „Nun, diesmal – so hoffe ich – ist es wahr. Ich möchte nur eine einfache Bemerkung wiederholen: obwohl Menschen veränderte Zustands- oder Gipfelerfahrungen grobstofflich/psychischer, subtiler, und kausaler Zustände auf praktisch jeder Stufe der Entwicklung haben können, hängt die Interpretation dieser Gipfelerfahrungen größtenteils von ihrem aktuellen Entwicklungsstand ab. Und deshalb sagen wir: Zustände werden immer durch Stufen interpretiert (in ihrem AQAL, kulturellen Hintergrund) – eine wahrhaft wichtige Komponente einer integraleren Sicht.

„Deshalb tendiert jemand mit dem Bewusstseinschwerpunkt in rot dazu, verschiedene Gipfelerfahrungen mit roten Begrifflichkeiten zu interpretieren; jemand auf der blauen Ebene wird sie weitgehend in blauen Begriffen interpretieren; jemand auf der grünen Ebene in pluralistischen und partizipatorischen Begriffen, und so weiter. Vieles der Gipfelerfahrung selbst könnte nichtverbal sein, und ist es oft auch. Doch wenn Menschen wieder aus diesem Zustand herauskommen, und sich fragen was das alles bedeutet hat, interpretieren sie es mit den Werkzeugen die sie haben. Und ganz offensichtlich können sie nur diejenigen Werkzeuge verwenden, die sie bereits entwickelt haben. Natürlich behaupten einige Theoretiker, zu denen ich auch gehöre, dass es keine reinen Erfahrungen gibt, sondern lediglich Mischungen aus Erfahrungen und Interpretationen (d.h., mit Ausnahme des reinen formlosen Zustandes haben alle Erfahrungen eine LU Komponente). Doch in jedem Fall ist der Punkt der: jeder veränderte Zustand wird durch diejenige Brille interpretiert, die der Person zu Verfügung steht.

„Um das konkret durchzusprechen, gehen wir von 10 Wellen/Stufen/Chakren/Strukturen/Meme/Hüllen/Ebenen des Bewusstseins aus, und 3 großen Bewusstseinszuständen (grobstofflich/psychisch, subtil, kausal), und erhalten dann eine Matrix oder ein Raster von 30 verschiedenen Typen veränderter Zustände bzw. Gipfelerfahrungen. Man kann eine purpurne Erfahrung psychischer Naturmystik haben, eine grüne naturmystische Erfahrung, eine türkise naturmystische Erfahrung, und so weiter. Man kann ebenso eine rote Erfahrung subtiler Gottheitsmystik haben, eine blaue Erfahrung der Gottheitsmystik, eine gelbe Erfahrung der Gottheitsmystik, und so weiter. Alles in allem etwa 30 sehr unterschiedliche, doch sehr reale Typen veränderter Zustände und spiritueller Erfahrungen.

„Natürlich kann man noch die verschiedenen Typen nicht-natürlicher oder induzierter Zustände hinzufügen, das würde die Matrix noch mehr füllen. Das Konkretisieren unserer Matrix ist ein sehr wichtiger Teil der stattfindenden Entwicklung einer wirklich integralen Psychologie. Doch, wie ich schon sagte, sind die Hauptthemen bereits abgedeckt durch die Verwendung natürlicher Zustände und Stufen. Wenn man also verstanden hat warum es, sagen wir, mindestens 30 Haupttypen veränderter Zustände gibt, hat man das Wesentliche erfasst.

„Natürlich hat diese Matrix nichts Fixiertes und Endgültiges. Man kann nicht nur unterschiedliche Modelle für die Anzahl der Stufen verwenden, sondern – egal welches Modell verwendet wird – die vorderste Front der Evolution selbst ist schäumend, chaotisch, kreativ, mit ständig sich neu manifestierenden Emergenzen, die durch kein Modell erfasst werden können. Dennoch ist vieles der Matrix aus stabilen kosmischen Gewohnheiten zusammengesetzt (rot, blau, grün, usw., neben den großen natürlichen Zuständen), und das kann phänomenologisch untersucht werden, gleichzeitig mit den kreativen Emergenzen an der schäumenden Front. All das ist mit enthalten, wenn wir von einer Matrix der veränderten Zustände sprechen.

(Technische Randbemerkung: Wenn wir sagen, dass Zustände durch Stufen interpretiert werden, dann sind zwei verschiedene Arten von Interpretationen involviert, welche wir mit intra-Ebene und para-Ebene bezeichnen können. Zur intra-Ebene: Eine zentrale Behauptung der AQAL Matrix ist, dass jedes Holon eine UL Dimension hat – z.B. interpretieren sogar Elektronen die Stimuli ihrer Umgebung auf Arten die teilweise nicht-deterministisch sind – und diese Interpretationen erscheinen innerhalb eines Weltraumes, welcher durch andere Elektronen tetra-kreiert wurde, so dass sogar das Elektron einen intersubjektiven und interobjektiven Hintergrund hat, bzw. eine Kultur und eine Gesellschaft. Daher sind individuelle und kulturelle kosmische Gewohnheiten ihrem Wesen nach ein Teil des Verhaltens des Elektrons in jedem gegebenen Augenblick, weshalb es keine reinen Erfahrungen, sondern nur AQAL Augenblicke gibt. Ebenso ist der kreative Augenblick eines jeden Holon – der Augenblick wo es seine Vergangenheit erbt und dann seine kreative Neuheit hinzufügt, das „Transzendiere" des „Transzendiere und Beinhalte" – der kreative Augenblick eines jeden Holon beinhaltet die Fähigkeit seine Gegebenheiten auf neue Arten zu interpretieren. All diese Arten der Interpretation sind „intra-Ebene". „Para-Ebene" Interpretation bedeutet einfach, dass ein Holon einer gegebenen Ebene eine Erfahrung einer Reihe von Wirklichkeiten hat, die nicht zu seiner Ebene gehören. Dies ist allgemein nur möglich für Holons, die sowohl Zustände wie auch Stufen erfahren, was für Holons auf der Ebene der Komplexität etwa von Reptilien zutrifft, ohne das an diesem Punkt zu sehr festlegen zu wollen. Für Menschen bedeutet das, dass jemand auf einer allgemeinen Ebene oder Welle der Entwicklung einen veränderten Zustand oder eine Gipfelerfahrung einer Wirklichkeit hat, die in keiner Weise zu dieser Ebene passt. Der kognitive Apparat dieser Ebene ist daher zeitweilig überfordert, die Person wird in Zustände hineingeführt die weit über ihre normale Kapazität hinausgehen, und der denkende Geist wird von Phänomenen überflutet, die weit über das hinausgehen was für ihn leicht erkennbar ist. Dessen ungeachtet hat diese Person diese außergewöhnliche Erfahrung, was klar zeigt dass ein bestimmter Teil der Person in der tat diese Erfahrung wahrnehmen kann – und dieser Teil ist einfach das höhere Selbst. Doch solange der Geist, bzw. das Bewusstsein selbst, sich nicht zu einer Ebene entwickelt hat, die dieser höheren Erfahrung entspricht, wird diese Erfahrung verblassen – sie wird temporär sein, und nicht andauern. Und mit dem Verblassen kehrt der konventionelle Geist der betreffenden Person zurück auf die Bühne, und beginnt auf die einzige Weise zu interpretieren auf die er das kann, und zwar durch die Verwendung der Werkzeuge die er bereits entwickelt hat. Das ist „para-Ebenen" Interpretation – eine höhere Wirklichkeit interpretiert durch eine gegebene Ebene. Die Matrix veränderter Zustände die wir diskutieren ist also eine Matrix von para-Ebenen Interpretationen)

„Okay, ich möchte zu diesem Thema nicht mehr sagen, da verschiedene IC Mitglieder sich an anderer Stelle damit befasst haben [siehe 'A Summary of My Psychological Model,' veröffentlicht auf dieser Website; und Allan Combs, The Radiance of Being, zweite überarbeitete Ausgabe, noch nicht erschienen]. Wir bezeichnen diese Matrix der verschiedenen Varianten veränderter Zustände, oder verschiedener spiritueller Erfahrungen, oder verschiedener Zustände-interpretiert-durch-Stufen, die „Wilber-Combs Matrix," benannt nach zwei Forschern die dort Pionierarbeit geleistet haben. Ich möchte nur noch sagen, dass uns diese Matrix, so glaube ich, einen nützlichen Weg aufzeigt, um eine große Menge an theoretischer Arbeit und praktischer Forschung zu integrieren; sie erlaubt uns, massive Beweise zu Zuständen und zu Stufen aufzunehmen; und sie würdigt mehr Daten aus verschiedenen Quellen als alternative Konzeptionen. Die Anwendungen dieser Matrix haben gerade erst begonnen, und hoffentlich werden einige von euch Studenten diesen Gedanken aufgreifen, und etwas daraus machen."

Teil IV. Die Rangfolge von spirituellen Erfahrungen: Das kann man doch nicht machen!

„Ich stimme allem zu was sie sagten," rief jemand aus der Zuhörerschaft, „aber um ehrlich zu sein, habe ich immer noch Probleme damit, spirituelle Erfahrungen rangmäßig zu werten. Wie kommen sie dazu zu behaupten, dass nichtduale Mystik höher steht als formlose Mystik, welche höher steht als Gottheitsmystik, welche höher steht als Naturmystik? Ist dass nicht einfach nur ein Aufzwingen ihres eigenen Wertesystems? Marginalisieren oder werten sie nicht damit die so genannten niedrigeren Ausdrucksformen von Spiritualität herab? Da haben doch die Kritiker völlig recht."

„Sollen wir uns das etwas näher anschauen?" Die Zuhörerschaft stöhnte. Joan lachte. „Oh Leute, seid nett.

„Jetzt kommt ein einfacher Abriss über dieses delikate, schwierige Thema, die Rangfolge spiritueller Ereignisse. Doch vergessen wir für einen Augenblick jegliche Etikettierungen – vergessen wir 'Naturmystik' oder 'Gottheitsmystik' und alles andere – und konzentrieren wir uns jetzt einfach auf die vier Haupttypen spiritueller Erfahrungen. Dies sind nicht die einzigen Typen spiritueller Erfahrungen, sondern einfach nur vier der interessantesten.

„Erfahrung Nr. 1 ist ein überwältigendes Gefühl der Einheit mit der gesamten Welt die man dort draußen sieht – du bist eins mit der Natur, eins mit dem manifesten Universum, eins mit allem im Wachzustand – du erfährst dich konkret als dieses Einssein mit allem was lebt. Dies ist, glaube ich, eine tiefgehende, ursprüngliche, authentische spirituelle Erfahrung.

„Was dabei passiert, liebe Leute, ist, dass diese Erfahrung für viele Menschen zeitlich oft begrenzt ist. Sie ist nicht permanent, und dauert nicht an. Und wenn ein Mensch diese Einheitserfahrung macht, dann geht sie verloren wenn er in der Nacht einschläft und zu träumen beginnt, selbst wenn sie den Tag über andauerte. Doch einige Menschen bleiben während des Traumzustandes bewusst, und wenn sie daher eine Erfahrung des Einssein mit allem im Wachzustand haben, könnten sie auch anfangen eine Erfahrung des Einssein mit allem im subtilen Traumzustand zu haben. Natürlich, der Traumzustand – und das gesamte Subtile – enthält manchmal Bilder von Göttern, Göttinnen, Engelwesen, Bodhisattvas, Wesen von Licht und Liebe und Glückseligkeit, und so weiter. Das ist etwa das worum es im Subtilen geht, nicht wahr? Und ob man nun dies als konkrete Entitäten oder einfach nur als Aspekte des eigenen höheren Bewusstseins interpretiert, nun, all das kann numinos, ehrfurchtgebietend, transzendent göttlich sein!" Joan schaute jeden von uns an und lächelte.

„Wir verwenden jetzt also das Beispiel von jemandem, der die spirituelle Erfahrung Nr. 1 hat – und daher das Einssein mit allem was ist im wachen, grobstofflichen Bereich erfährt – und dann in den Traumzustand eintritt, und irgendwann schließlich bewusst bleibt während dieses Zustandes – das so genannte luzide Träumen – und dann eine Einheitserfahrung auch mit allem was im Traumzustand ist hat. Und so hat dieser Mensch eine Einheitserfahrung mit allem im wach/grobstofflichen Bereich UND eine Einheitserfahrung mit allem im Subtilen/Traumbereich. Nennen wir dies die spirituelle Erfahrung Nr. 2.

„Gehen wir noch weiter. Nehmen wir an, dieser Mensch setzt sein oder ihr Wachstum bzw. seine oder ihre Entwicklung fort, und fährt fort sein Bewusstsein zu 'stärken', so dass er beginnt auch beim Eintritt in den tiefen, traumlosen Schlaf bewusst zu bleiben. Menschen bei denen das geschieht berichten oft von einer Einheitserfahrung mit dem Formlosen, unendlichen Bewusstsein – wir können auch einfach sagen, sie erfahren die Einheit mit allem was ist im Zustand des traumlosen Tiefschlaf (welcher buchstäblich nichts ist: oder unbegrenzt, grenzenlos, formlos). Und so hatte dieser Mensch eine Einheitserfahrung mit allem im grobstofflichen Wachbereich, im subtilen Traumbereich, UND im kausalen formlosen Bereich. Nennen wir dies die spirituelle Erfahrung Nr. 3.

„Und hier kommt jetzt die EINZIGE Behauptung, die wir JEMALS über die Rangfolge spiritueller Erfahrungen aufgestellt haben: wir behaupten, dass Erfahrung Nr. 3 höher ist als Nr. 2, welche wiederum höher ist als Nr. 1.

„Warum ist Nr. 2 höher als Nr. 1? Weil Nr. 2 alles das tun kann was Nr. 1 tun kann (und zwar die Einheit des grobstofflichen Bereiches), aber DARÜBERHINAUS die Einheit des subtilen Bereiches erfahren kann. Und Nr. 3 ist höher als Nr. 2, weil sie auch alles das erfahren kann, PLUS der Einheit des kausalen Bereiches. Hat irgendjemand Schwierigkeiten mit dieser Rangfolge?" Ich schaute mich um, niemand rührte sich.

„Stimmt, mit dieser Rangfolge ist nichts falsch, weil sie eine einfache Beschreibung von Ereignissen ist. Mit anderen Worten, jeder Senior-Zustand hat alles was der Junior-Zustand hat, und noch etwa Zusätzliches; das 'Zusätzliche" macht es tiefer, weiter, höher, einschließender, sucht euch etwas aus. Dies sind konzentrische Kreise der Einschließlichkeit. Jeder der höheren Zustände ist höher weil er umfassender ist, weniger marginalisierend, weniger teilhaft, weniger ausschließend.

„(Beachten wir bitte, dass wir nicht sagen dass der Traumzustand höher als der Wachzustand ist, doch dass ein Bewusstsein, welches Zugang zu beiden hat, höher ist als ein Bewusstsein, welches nur zu einem von ihnen Zugang hat.

Technisch ausgedrückt ist der Traumzustand nicht höher als der Wachzustand, weil der Wachzustand in den Traum hinein erweitert werden kann, und auch in den Tiefschlaf, so dass sie alle - durch die Durchflutung mit der immer-gegenwärtigen Wachheit - zu wachen Wirklichkeiten verwandelt werden können. Was von Fall zu Fall höher ist ist das Bewusstsein, welches wächst um mehr und mehr von diesen Zuständen in der brillanten Klarheit der immer-gegenwärtigen Bewusstheit zu umfassen.)

Aus diesem Grund behaupten wir, dass einige spirituelle Erfahrungen höher als andere sind – jeder höhere Zustand beinhaltet den niedrigeren plus etwas Zusätzliches – und ich sehe dass niemand hier dagegen Einwände erhebt, weil verstanden worden ist wie wir diese Worte tatsächlich meinen, im Gegensatz dazu was manche Kritiker daraus machen," lachte sie.

„Doch wir müssen wirklich sehr vorsichtig sein wenn wir diese Zustände mit Namen oder Etiketten versehen, weil Namen oft alle Arten von zusätzlichem Ballast mit sich bringen, der nicht in unserer Absicht liegt. Ich muss gestehen, dass ich und einige meiner Kollegen – Mark und Charles zum Beispiel – hier ziemlich nachlässig waren. Wir beziehen uns manchmal auf die Erfahrung Nr.1 als Naturmystik, Nr. 2 als Gottheitsmystik, Nr. 3 als formlose Mystik, und Nr. 4 als nichtduale Mystik – nun, wir haben nicht über Nr. 4 gesprochen, aber Nr. 4 ist integrale oder nichtduale Mystik, welche die anderen drei einschließt. Wie auch immer, einige Leute die sich selbst als 'Naturmystiker' bezeichnen, haben tatsächlich Erfahrungen von Phänomenen des subtilen Bereiches oder sogar nichtdualer Ereignisse; einige Gottheitsmystiker erfahren ebenso die Einheit des kausalen Bereiches, und so weiter. Deshalb behaupten wir genau genommen NUR, dass die spirituelle Erfahrung Nr. 4 höher ist als Nr. 3, welche höher ist als Nr. 2, welche höher ist als Nr. 1, weil jedes Senior-Ereignis den Junior transzendiert und einschließt. Wenn wir also in einfache Verallgemeinerungen oder ungenaue Bezeichnungen abgleiten, erinnert euch bitte daran, dass wir in Wirklichkeit über nichts anderes reden als diese zunehmende Umfassendheit von Zuständen – oder, genauer, einem Bewusstsein dass zunehmend mehr Zustände umfasst."

„Sind dies vier Typen universell?" rief der gleiche Fragesteller.

„Ja natürlich, zumindest in gewisser Weise, weil Wachen, Träumen und Tiefschlaf universell sind. Natürlich existiert keiner davon getrennt von der jeweiligen AQAL Umgebung, welche kulturelle und soziale Hintergründe einschließt. Doch die Reduktion dieser allgemeinen Merkmale auf nichts anderes als kulturellen Relativismus ist ein ideologisches Thema, und nicht auf Beweisen gegründet. Sagen wir es so: wenn ein Jude in Tel Aviv nachts einschläft, und in den tiefen traumlosen Zustand eintritt, und wenn ein Palästinenser in Jerusalem nachts einschläft, und in den tiefen traumlosen Zustand eintritt – glaubst du dann dass diese Zustände irgend eine Gemeinsamkeit haben? Wenn du glaubst dass es Gemeinsamkeiten gibt, dann sind diese Gemeinsamkeiten das was wir unter universellen Merkmalen dieser Zustände verstehen; sie sind tiefe kosmische Gewohnheiten, und den Menschen an jedem Ort des Planeten verfügbar .

„Genauer ausgedrückt sieht es wohl so aus: Im oberen rechten Quadranten sind Wachen, Träumen und Tiefschlaf neben anderen Dingen definiert durch spezifische Gehirnzustände (bzw. objektive Zustandsgegebenheiten im menschlichen Organismus) wie Thetawellen im REM Schlaf und Deltawellen im Tiefschlaf. Diese universellen biologisch gegebenen Muster bzw. Gehirnzustände (d.h., kosmische Gewohnheiten der objektiven Domäne, oder prägende Kausalität die objektive Äußerlichkeiten gestaltet) haben innere Korrelate von Bewusstseinszuständen im oberen linken Quadranten. Wie wir gesehen haben ist kein Inhalt dieser allgemeinen Bewusstseinszustände vorgegeben (sondern erschient erst durch Entwicklung in einer AQAL Matrix). Jedoch sind die allgemeinen Konturen dieser Gehirnzustände und Bewusstseinszustände vorgegeben, mit denen alle Menschen wachen, träumen und schlafen, und diese generellen Zustände sind sich sehr ähnlich, wo immer wir sie finden.

„Zum Beispiel wird im Buddhismus der Dharmakaya oft in Korrelation gesetzt mit dem Tiefschlaf-Zustand formloser Leere; der Shambhogakaya mit dem luziden Traumzustand; und der Nirmanakaya mit der grobstofflich wachen Form. Doch der Hinduismus behauptet ebenso, dass der kausale Körper des Brahman - neben anderen verschieden Arten - im tiefen formlosen Schlaf, der subtile Körper des Brahman im Traumzustand, und der grobstoffliche Körper im Wachzustand erfahren werden. Grün-memische Reduktionisten sind stolz darauf zu sagen, dass man NIEMALS irgendeinen Teil des nirguna Brahman mit buddhistischer Leere gleichsetzen kann – weil das, oh je, starre universelle Abstraktionen einer vielfältig unterschiedlich pluralistischen Wirklichkeit aufzwingen würde. Aber klar ist, dass wenn man glaubt dass es IRGENDWELCHE Ähnlichkeiten zwischen dem tiefen formlosen Schlaf des Hinduismus und des Buddhismus gibt, man dann diese Arten universeller Vergleiche anstellen kann. Und bitte, du liebe Güte, niemand wird unterdrückt, wenn wir darauf hinweisen!" Die Vorstellung, dass Joan Hazelton den Buddhismus unterdrücken würde, war tatsächlich ziemlich komisch.

„Natürlich, wenn ein Mensch, wie wir oft gesehen haben, – Hindu, Buddhist, Christ oder Agnostiker – aus dem kausalen formlosen Zustand heraustritt – oder auch falls er die Erfahrung des Formlosen im Wachzustand macht – dann interpretiert er ganz definitiv diese Erfahrung entsprechend allen vier Quadranten in seinem speziellen Fall: das heißt, er interpretiert diese spirituelle Erfahrung basierend auf seinem kulturellen Hintergrund, seinem Sozialsystem, und seiner speziellen Entwicklungswelle: wie wir schon sagten, eine blaue Seele wird überwiegend in blauen Begriffen interpretieren, eine orangene Seele in orangen Begriffen, eine grüne Seele in partizipatorischen Begriffen, und so weiter; und darüber hinaus variieren die tatsächlichen Formen von Kultur zu Kultur, festgelegt durch die AQAL Matrix in der sie erscheinen.

„Was wir einzig tun wollen, wenn wir eine integrale Umarmung anstreben, ist sicherzustellen, dass wir keine interpretativen Strukturen schaffen, die irgendeine Welle im Bewusstseinsspektrum marginalisieren. Wir folgen also nicht dem grünen Beispiel und marginalisieren blau, orange, gelb oder türkis. Gleichzeitig wird jeder Ansatz des zweiten Ranges und jeder wahrhaft integrale Ansatz mit großer Sorgfalt darauf hinweisen, wenn einige Unternehmungen umfassender sind als andere. Aus diesem Grund ist der grüne Ansatz der pluralistischen Sensitivität zutiefst notwendig, aber nicht ausreichend für integrale Aufstellungen: er ist eine vorläufig vorbereitende Plattform für den menschlichen Quantensprung in den Hyperraum des Bewusstseins des zweiten Ranges, in dem die eigenen Werte von grün vervollständigt, erfüllt, beinhaltet und transzendiert sind."

Teil V. Zwei Arten von Stufen, und warum die kontemplativen Traditionen nur eine von ihnen haben

„Okay," sagte Joan, als sie ihr Notizbuch zuklappte und nach vorne an den Rand des Podiums ging. „Noch ein letztes Thema, es dauert nicht lange. Doch es ist sehr wichtig. Wenn man sich die psychologischen Systeme der großen Weisheitstraditionen anschaut – vom kontemplativen Christentum zu vedanta zu Sufismus zu Buddhismus zu Neokonfuzianismus zu Taoismus zu Schamanismus – findet man einen eigenartigen, eklatanten Mangel: man findet vielleicht Ebenen des Bewusstseins wie sie im Individuum auftreten (so wie die 5 koshas oder die 9 vijnanas oder die 10 sefirot) – aber man findet nichts was den Ebenen oder Stufen ähnelt wie sie von Clare Graves, Jane Loevinger, Carol Gilliagan, Robert Kegan und so weiter entdeckt wurden. Woher kommt diese gravierende Lücke in Systemen, die behaupten das gesamte Spektrum des Bewusstseins abzudecken, von Materie zu Geist zu GEIST? Es wird offensichtlich etwas ausgelassen; bedeutet dies dass diese Systeme unfähig sind, Befreiung oder Erleuchtung zu ermöglichen?

„Zuerst, warum fehlt das Verständnis der Typen von Stufen, wie sie, sagen wir, von Clare Graves und Spiral Dynamics vorgestellt werden?

„Die Antwort ist tatsächlich ziemlich einfach, und sie hat etwas mit der Art von Forschung zu tun, wie sie jeweils angewendet wurde. In den meditativen Traditionen zum Beispiel sitzt man im wesentlichen auf einem Kissen und beobachtet den Inhalt des Geistes. Mit der Vertiefung der Meditation tendieren verschiedene Inhalte dazu aufzutauchen, sich oftmals bewegend vom grobstofflichen Inhalt (Objekte der Sinne und mentale Repräsentationen davon) zu subtileren Inhalten (Visionen, Illuminationen, Glückseligkeit) oder kausalen Inhalten (unermessliche Formlosigkeit, Bewusstheit ohne ein Objekt). Die Traditionen haben verschiedene Arten detaillierter Terminologien des subjektiven Bewusstseins hinterlassen, einschließlich einer Aufstellung ihrer vielen Elemente, und der verschiedenen phänomenologischen Stufen denen einige unterliegen (z.B. grobstoffliche Inhalte zu subtilen Inhalten zu kausalen Inhalten). Dies sind im wesentlichen Berichte der ersten Person (oder Phänomenologien der ersten Person), welche dann anderen Berichten der ersten Person innerhalb der Kultur oder Subkultur gegenübergestellt werden, um zu sehen ob es irgendwelche Ähnlichkeiten gibt.

„Die Forscher der westliche Psychologie haben oft eine ganz andere Art von Forschung betrieben, eine die sich nicht auf subjektive Phänomene konzentriert, sondern auf intersubjektive Phänomene in einer großen Population im Zeitverlauf. Bei dieser Forschung betrachtet man nicht den individuellen Geist, man betrachtet eine Gruppe von Menschen; man gibt ihnen eine Problemstellung (man fragt sie zum Beispiel, 'ist es in Ordnung, wenn ein mittelloser Mensch Medikamente stiehlt um seine kranke Frau zu retten?'); und protokolliert dann all die verschiedenen Arten von Antworten die die Menschen geben. Man schaut dann ob es Typen oder Klassen ähnlicher Antworten gibt (in diesem Fall gibt es sie: Forscher haben herausgefunden, dass Antworten auf diese Frage sich generell in mindestens drei Hauptkategorien unterscheiden lassen, die oft präkonventionell, konventionell und postkonventionell genannt werden). Man begleitet dann diese Individuen über die Jahre, und es stellt sich heraus dass, wenn jemand die Antwort Nr. 2 gibt, er sich vielleicht zu der Antwort Nr. 3 bewegt, aber fast niemals zur Antwort Nr. 1. Das bedeutet, dass diese 3 Antworten eine sequentielle Abfolge bilden. Man testet diese Stufen bei verschiedenen Menschengruppen, und wenn man weiterhin die gleichen Antworten erhält, ist es gerechtfertigt zu sagen „Diese Art einer moralischen Antwort entwickelt sich durch mindestens drei Hauptstufen, präkonventionell zu konventionell zu postkonventionell, zumindest bei den Personen die wir bisher befragt haben'. Es sieht so aus, dass, basierend auf den verfügbaren Untersuchungsdaten, einige Typen von Stufen nur für ein einzelnes Individuum zutreffen; einige auf Familien; einige auf Subkulturen; einige auf Kulturen, und einige wenige Stufen kulturübergreifend sind.

„Wir können vermuten, dass die Reichweite der verschiedenen Wellen im Zusammenhang steht mit ihrer verbreiteten Wiederholung, welche morphogenetische Rillen oder kosmische Gewohnheiten etabliert, die dann mehr Holons zur Verfügung stehen - je verbreiteter die Wiederholung, desto größer die Reichweite. Am einen Ende dieses Spektrums stünden kosmische Gewohnheiten, die allen Holons einer gegebenen Klasse universell zur Verfügung stehen; am anderen Ende Gewohnheiten, die nur einem einzelnen Holon eigen sind.

„Welche der verschiedenen Wellensequenzen, die durch die Entwicklungspsychologie entdeckt wurden, universell sind, ist für jeden Einzelfall schwer zu sagen; doch dass einige von ihnen universell sind stand unter seriösen Forschern niemals in Frage. Nehmen wir zum Beispiel die kognitive Fähigkeit Bilder, Symbole, Konzepte und Regeln zu formen. Ein Bild ist ein mentales Zeichen, welches eine Einheit durch Ähnlichkeit repräsentiert (z.B. sieht ein mentales Bild von meinem Hund mehr oder weniger so aus wie mein wirklicher Hund); ein Symbol repräsentiert eine Einheit indem es sie bezeichnet (z.B. repräsentiert oder bezeichnet das Wort oder Symbol „Fido" meinen Hund, doch es sieht nicht so aus wie mein Hund – eine schwierigere kognitive Aufgabe als Bilder); ein Konzept repräsentiert eine ganze Klasse von Einheiten (z.B. bezieht sich das Wort „Hund" auf alle Hunde, und nicht nur auf Fido – eine noch schwierigere Aufgabe); und eine Regel ist eine mentale Operation die Bilder, Symbole und Konzepte verwendet – was noch schwieriger ist (eine Regel könnte, sagen wir, darin bestehen, wie man drei Hunde und zwei Hunde zu fünf Hunden zusammenaddiert).

„Diese vier allgemeinen Aufgaben stehen, soweit wir das sagen können, allen gesunden menschlichen Wesen in allen Kulturen zur Verfügung. Wir kennen einfach keine einzige Kultur, die keine Bilder, Symbole, Konzepte und Regeln formen kann. Natürlich haben nicht alle Kulturen die selben Arten von Konzepten und Regeln, aber alle Kulturen erkennen Klassen von Ereignissen (z.B. Erde, Wind, Wasser, Feuer), und alle Kulturen haben Rituale mit anspruchsvollen Operationen und mentalen Regeln.

„Da jede Aufgabe darüber hinaus auf ihren Vorgängern aufbaut, emergieren diese Aufgaben in einer Reihenfolge, die durch umweltbedingte, soziale oder verhaltensbedingte Konditionierungen nicht verändert werden kann. Kein noch so großer Aufwand an kultureller Konditionierung kann Regeln vor Bildern und Symbolen zur Emergenz bringen (Regeln operieren mit Bildern und Symbolen, und man kann keine Operationen haben wenn es nichts gibt, mit dem operiert werden kann). Mit anderen Worten, wo immer wir alle diese vier Kapazitäten finden, bilden sie eine wirkliche Stufenfolge, ähnlich wie Atome, Molekülen, Zellen, Organismen; oder wie Buchstaben, Worte, Sätze, Absätze. Man kann schlichtweg nicht Absätze vor Sätzen bilden, oder Sätze vor Worten. Und dies gilt kulturübergreifend – es ist buchstäblich wahr für alle Kulturen, so weit wir das sagen können.

„Also, wie gesagt, hat kein seriöser Forscher jemals daran gezweifelt, dass einige Typen von Stufensequenzen universell sind. (Natürlich, die Ablehnung universeller Wellen, und des Universellen überhaupt, gehört zum Standardrepertoire linker pomo [postmoderner] Theoretiker, doch dies kann nur durch das Aufstellen einer weitreichenden Meta-Theorie des Wissens aufrecht erhalten werden, einer Meta-Theorie, die von sich selbst behauptet zu 100% wahr zu sein für alle Kulturen zu allen Zeiten – so wird z.B. behauptet, dass alles Wissen kontextual ist, dass alles Wissen interpretativ ist, dass alles Wissen kulturell gebunden ist, dass es keine universellen oder absoluten Wahrheiten gibt, usw. Diese Meta-Theorie wird nicht nur für bestimmte Kulturen als wahr angesehen, so dass einige Kulturen relative Wahrheit und einige Kulturen absolute Wahrheit haben; noch ist diese Meta-Theorie selbst offen für Interpretationen, noch gibt es darin irgendeinen Pluralismus: sondern, von dieser Meta-Theorie wird behauptet dass sie kulturübergreifend, universell, absolut, und zu 100% wahr ist. Daher bezweifeln in Wahrheit nicht einmal pomo Relativisten dass es Universelles gibt, welches in allen Kulturen gegenwärtig ist. Die Frage ist, welche Arten von Universellem gibt es tatsächlich? Die Anhänger des Entwicklungsgedankens versuchen diese Frage durch sorgfältige Forschung mit verschiedenen Gruppen von Individuen zu beantworten, von Subkulturen zu Kulturen und kulturübergreifend, und sie haben herausgefunden, dass einige sehr allgemeine Sequenzen – wie Bilder, Symbole, Konzepte, Regeln – in jeder Kultur, die untersucht wurde, gefunden wurde. Auf der anderen Seite behaupten die pomo Theoretiker, dass die einzigen kulturübergreifenden Gegebenheiten bzw. die einzigen wahren Universalien die Bestandteile in ihrer speziellen Meta-Theorie des Wissens sind, so dass jedes menschliche Wesen die pomo Meta-Theorie als den Einen und Einzigen richtigen Weg, alle Kulturen zu betrachten, akzeptieren sollte. [Siehe Ausführung F für eine Diskussion des verborgenen Absolutismus im pluralistischen Programm.] Dies ist das dominierende Programm, welches, nach drei Jahrzehnten, nun sein Rennen gemacht hat und jetzt ziemlich erschöpft ist; und so ist es sehr ermutigend, dass heute die Existenz verschiedener Arten von Universalien aus den Händen der Ideologie genommen wurde, und in die Hände von Forschung und Beweisführung gelegt wurde.)

„Nun, diese Art von sorgfältiger Forschung ist das was James Mark Baldwin tat, und Clare Graves, und Jane Loevinger, und Robert Kegan, und dutzende anderer Forscher, die unser Verständnis des Geistes enorm bereichert haben, durch das Aufzeigen der verschiedenen Typen von Eigenschaften, welche Stufen des Wachstums, der Entwicklung, und Evolution durchlaufen, und sie haben das in den meisten Fällen auf der Grundlage intensiver Forschung getan.

„Doch eines ist sicher: du kannst 50 Jahre lang auf deinem Meditationskissen sitzen, und du wirst diese Arten von Stufen niemals sehen. Du wirst niemals eine Gedanken sehen oder beobachten der lautet: „'Dies ist die Stufe-5 einer moralischen Antwort,' oder 'Dieser Wert ist ein Wert der blauen Stufe,' oder 'Das Selbst, welches den Strom der Dharmas beobachtet, ist auf einer Stufe des grünen Mem.' Mit andern Worten, du wirst niemals die wichtigen Typen von Wellen, die in deinem Bewusstsein erscheinen, entdecken, welche durch diese modernen psychologischen Forscher entdeckt wurden. Weil der einzige Weg, wie du das tun kannst darin besteht, Gruppen von Menschen zu nehmen, sie mit einem Dilemma zu konfrontieren, zu schauen wie sie antworten, und diese Antworten dann über einen langen Zeitraum verfolgen. Wonach du - mit anderen Worten - schaust, sind keine subjektiven sondern intersubjektive Muster (und ihre interobjektiven Verhaltensweisen). Tatsächlich schaust du nicht so sehr auf den oberen linken sondern auf den unteren linken Quadranten, nicht auf individuelle Innerlichkeit sondern auf kollektive Innerlichkeit. Natürlich können diese zwei niemals getrennt werden, doch verschiedene Arten von Forschung können zu diesen verschiedenen Dimensionen einen besseren Zugang finden, und es sind einzig die Ansätze intersubjektiver Entwicklung, die in der Lage waren diese bestimmten Arten von Stufen des Bewusstseins zu erfassen. Und das ist der Grund, warum man sie in keiner der kontemplativen oder schamanischen oder meditativen Traditionen auf der ganzen Welt findet.

„(Ein kleiner, aber wichtiger technischer Punkt: diese intersubjektiven Stufen wurden unter Verwendung zweier Hauptansätze untersucht, von denen beide gebraucht werden: eine interobjektive Untersuchung, die diese Stufen aus einer externen Perspektive der dritten Person betrachtet, und die versucht die Syntax oder Struktur dieser Stufen bei ihrer Entfaltung zu umreißen: dies ist das Gebiet der Genealogie, des Entwicklungsstrukturalismus, der genetischen Epistemologie, und der evolutionären Systemtheorie. Der andere Ansatz betrachtet diese Stufen von innen, unter Verwendung einer gemeinschaftlichen Untersuchung der zweiten Person, von Subjekten auf einer bestimmten Welle des Bewusstseins, bei dem Versuch gegenseitiges Verständnis zu erlangen: dies ist der hermeneutische Bereich, welcher versucht die geteilte Innerlichkeit und Semantik zwischen Subjekten zu beschreiben: nicht, wie kann man diese Stufen auf eine äußerliche Art beschreiben, sondern wie schauen sie innerlich aus, wenn man dort ist? Die umfassendste der hermeneutischen Schulen ist die genealogische Hermeneutik in ihren vielen Formen, die diese Wellen von innen her verfolgt, bei ihrer asymmetrischen Entfaltung entlang dem Zeitpfeil, und die versucht, nicht nur äußere Beschreibungen der Syntax und Struktur dieser Wellen zu geben, sondern eine atmosphärische Resonanz der inneren gefühlten Bedeutung oder Semantik dieser Wellen herzustellen, bzw. wie sie von innen heraus innerhalb ihres eigenen Horizontes aussehen – Jean Gebser war darin ein Meister; Charles Tart und Hans-Georg Gadamer brachten dies nahezu zur Perfektion. Der erste Hauptansatz ist interobjektiv, der zweite intersubjektiv – und was ich sagen will ist, dass wir beide brauchen. Aus praktischen Gründen beziehe ich mich auf beide als 'intersubjektiv', doch diese wichtigen Unterschiede dürfen nicht übersehen werden. Dieses Thema wird ausführlich in Ausführung I behandelt: 'Integral Methodological Pluralism.')

„Weil die Weisheitstraditionen diese spezielle Art der Forschung nicht betrieben, besitzen sie auch kein Verständnis dieser Typen von Stufen, und deshalb gibt es nichts in all den buddhistischen Lehren, was mir sagen wird ob mein Bewusstseinsschwerpunkt, sagen wir, bei rot, blau, oder beim grünen Mem ist. Oder auch Jane Loevinger's impulsive, konformistische, individualistische, oder integrierte Welle der Entwicklung. Oder bei Bob Kegan's, oder Carol Gillian's, oder Jan Sinnott's, oder Cheryl Armon's, oder Deirdre Kramer's...

„Dies ist in der Tat ein eklatanter Mangel. Um das in unser Thema einzubeziehen; wenn es nichts in den Weisheitstraditionen gibt, Buddhismus eingeschlossen, was mich erkennen lässt ob ich, sagen wir, grün bin, dann gibt es folgerichtig nichts was mich erkennen lässt, ob ich in eine pathologische Version von grün abgerutscht bin: und zwar, Boomeritis. Und deshalb gibt es nur wenig im Buddhismus oder in anderen spirituellen Traditionen, was mir direkt helfen würde und helfen könnte, eine der großen Epidemien unserer Zeit zu überwinden.

„Es kann sogar so sein, dass wenn mein eigener Bewusstseinsschwerpunkt grün ist, ich vielleicht beginne den Buddhismus mit dem grünen Mem zu identifizieren, und sogar auch seinen boomeritischen Formen, weil ich die meisten meiner meditativen Zustände durch das grüne Mem interpretiere. Wie wir vorher schon diskutierten, könnte ich eine Reihe tiefgehender und absolut authentischer Zustände spirituellen Bewusstseins haben, doch ich werde dazu tendieren, sie durch die allgemeine Stufe meiner Entwicklung zu interpretieren, in diesem Fall grün. (Siehe Ausführung F für verschiedene Beispiele dazu.) Wenn das so ist, dann beginnt der extreme Pluralismus und der dekonstruktive Postmodernismus auszuschauen wie eine schöne Erklärung der Bedeutung der Leere; ich verfasse vielleicht einen Aufsatz über die Dekonstruktion als einem neuen Ansatz zu Shunyata; Derrida und Dogen beginnen sich wunderbar zu ähneln; Foucault und Fa-tsung sagen irgendwie das gleiche; und wenn ich darüber nachdenke, war Buddha nicht ein patriarchalisches, hierarchisches, marginalisierendes, sexistisches Schwein?

„Oje. Der Punkt ist einfach der, dass die großen Weisheitstraditionen, unübertroffen darin uns einige der phänomenalen (bzw. der ersten Person) Stufen des individuellen subjektiven Bewusstseins zeigen, wie es sich vom Unterbewussten zum Selbstbewussten zum Überbewussten entfaltet, dennoch schlecht ausgerüstet sind, um uns die intersubjektiven Stufen zu zeigen, die das Bewusstsein annimmt, wenn es sich in seiner interaktiven, kommunalen oder kollektiven Form manifestiert. Und weil die Traditionen schlecht ausgerüstet sind für die Erkennung dieser Stufen, sind sie auch schlecht ausgerüstet um Pathologien in ihnen zu erkennen: und daher sind sie ungeeignet, den großen Albtraum, der Boomeritis genannt wird, zu diagnostizieren oder gar zu kurieren...

„Und was noch schlimmer ist, viele der Weisheitstraditionen in unserer Kultur haben sich dem gebeugt: die Geburt von boomeritis Buddhismus. Und boomeritis Schamanismus, boomeritis Ökologie, boomeritis New Age, boomeritis Heidentum, boomeritis Spiritualität im allgemeinen... (siehe Ausführung H: 'Boomeritis Buddhism.')

„Bedeutet dies, dass die großen kontemplativen Traditionen, wie der Buddhismus, nur partiell gültig und begrenzt sind? Ich fürchte ja – aber das gilt für jedes System welches wir aufstellen, einschließlich des unseren. Selbst wenn wir etwas erstellen, von dem wir glauben dass es ein perfektes integralen Modell unserer Zeit ist, in hundert Jahren, in tausend Jahren, in einer million Jahren wird unser 'vollständiges System' aussehen wie ein Floh auf dem Elefanten des Systems, welches die Zukunft enthüllen wird. Natürlich sind unsere Systeme immer nur partiell, und natürlich werden neue Systeme unsere Entdeckungen immer in den Schatten stellen. Doch wir bleiben unbeirrt in dem Versuch, so integral zu sein wie es zu dieser Zeit möglich ist, weil selbst ein kleines bisschen Ganzheit besser ist als gar nichts.

„Bedeutet dies, dass ich überhaupt keinerlei Erleuchtung erhalte, wenn ich nur buddhistische Meditation anwende? Nein, das bedeutet es nicht. Ich möchte das ausführen. Der Buddhismus – und alle großen kontemplativen Traditionen – bieten Meditationen mit Formen an (grobstofflich oder subtil), die dann mit der Zeit den Weg freigeben für formlose Meditation (bzw. dem kausal Unmanifesten). Beide Arten der Meditation sind wichtig und sollten einbezogen werden, doch es ist die Meditation im reinen formlosen Zustand (Nirvana, nirvikalpa, Ayn, formlose Gottheit), von der gesagt wird dass sie die Grosse Befreiung schafft, weil, wenn man entdeckt dass man Bewusstsein-ohne-ein-Objekt bzw. reine Leere ist, man dann frei ist von der Folter und den Qualen die Objekte einem auferlegen, partiell und endlich und verletzend wie sie sind.

„Natürlich, wenn man einmal zur reinen Leere des ICH BIN Zustandes erwacht ist, dann ist diese Leere perfekt integriert und vereint mit der Welt aller Formen, so dass Leere und Form wahrhaft 'nichtdual' sind. An diesem Punkt, aber nicht davor, ist man wirklich eins mit der Erde, doch nur weil man den formlosen Himmel gefunden hat. Beide sind entscheidend wichtig.

„Vielleicht können wir es so sagen: in der Entdeckung der formlosen Leere wirst du FREI. Frei, weil du erkennst dass das was du in Wirklichkeit bist auf keinerlei Weise begrenzt ist auf den endlichen manifesten Bereich. Wenn du das Ursprüngliche Gesicht entdeckst, welches du vor dem Urknall hattest, bist du unendlich, radikal, und maßlos frei von allen möglichen Begrenzungen, Einschränkungen, Manifestationen, Konstruktionen. Aus diesem Grund wird gesagt, dass Nirvana bzw. die formlose Erlösung die Grosse Befreiung ist.

„Aber das ist nicht die ganze Geschichte, nicht wahr? Weil, wenn du einmal Nirvana oder das Formlose entdeckt hast und hindurchgegangen bist, du dann weiterhin entdeckst dass Nirvana und Samsara 'nicht-zwei' sind. Das bedeutet, das formlose Selbst ist tatsächlich eins mit der gesamten Welt der Form im immer-gegenwärtigen Einen Geschmack [One Taste]. An diesem Punkt bist du nicht nur frei, du bist ERFÜLLT. Du bist gesättigt mit dem gesamten Kosmos, welcher jetzt dein eigener Form-Körper ist. Nach dem Finden von Nirvana oder FREIHEIT findest du jetzt, dass Nirvana und Samsara auf ewig zusammen sind in einer FÜLLE, die nichts anderes ist als die Liebe, welche die Sonne und andere Sterne bewegt.

„Beide, Freiheit und Fülle, oder Leere und Form, sind integrale Aspekte des immer-gegenwärtigen Nichtdualen. Doch wenn du eines ohne das andere hast, grüßt dich jeden Tag ein einseitiger Augenblick. Hast du nur Leere, nur Freiheit, dann bist du getrennt vom Körper und seiner Erde und seiner strahlenden Vitalität (du bist ein reiner Aufsteiger). Hast du nur Fülle, dann bist du nicht eins mit dem Körper und der Erde, sondern du bist mit ihnen Verschmolzen, haftest ihnen an, gebunden an eine Reihe endlicher Objekte, welche du mit dem unendlichen GEIST verwechselst (du bist ein reiner Absteiger). Es ist offensichtlich, dass wenn du mit dem Körper und der Erde identifiziert bist, du das Ursprüngliche Gesicht nicht finden kannst, welches vor dem Urknall existierte. Mit anderen Worten, das „Einswerden" mit der Erde vor dem Finden der Leere ist nur eine Art Eintauchen in die phänomenale Erfahrung, was zur Zeit in den vielen spirituellen Bewegungen vorherrschend ist, die Einssein mit dem grobstofflichen Bereich mit der Nichtdualität verwechseln.

„Doch was die große formlose Leere selbst betrifft, evolviert sie nicht, entwickelt sich nicht, und existiert nicht einmal in der Zeit. Sie hat keine Teile die sich bewegen, kann deshalb auch nicht zusammenbrechen, und auch nicht verbessert werden: es gibt buchstäblich nichts zu verbessern. Wenn du also die reine Leere in diesem Augenblick entdeckst – und die großen Traditionen können dir sicher zeigen wie man das macht – dann wird es die gleiche Leere sein, die zukünftige Schlaumeier ebenfalls entdecken.

„Mit anderen Worten, bei den zwei Bestandteilen der Erleuchtung kann dir Buddhismus (oder jede der anderen großen Weisheitstraditionen) definitiv zeigen wie du die unendliche FREIHEIT findest. Und wenn du diese Freiheit jetzt findest, dann bist du für immer frei. Finde die Grosse Befreiung jetzt – durch die Entdeckung dass du leeres Bewusstsein-ohne-ein-Objekt bist, und du bist für alle Zeit frei.

„Doch wenn Freiheit eins wird mit der Welt der Form, dann müssen wir uns fragen: wie ist der Zustand der Welt der Form in diesem Augenblick? Hätten ich meine Grosse Befreiung zu der Zeit von, sagen wir, Gautama Buddha, gehabt, dann würde die Welt der Formen keine Computer, kein Internet, keinen Mann auf dem Mond, kein Verständnis von Neuropsychologie, keine Entdeckung der intersubjektiven Stufen usw. enthalten. Mit anderen Worten, obgleich meine formlose Freiheit perfekt ist, fehlten der Welt der Form, wie sie vor zweitausend Jahren existierte, viele Dinge die es in der heutigen Welt der Form gibt.

„Ganz kurz, während das Formlose zeitlos ist, entwickelt sich die Welt der Form. Die Welt der Form wächst, verändert sich, entwickelt sich, evolviert. Wie Whitehead oft sagte, ist die Welt der Evolution, die Welt der Form, gekennzeichnet durch neuartige Emergenzen – neue Dinge treten mit der Entfaltung der Zeit ins Sein. In einer gesunden Entwicklung gibt es in der tat eine Zunahme der Komplexität – eine Zunahme der Differenzierung-und-Integration – und daher wird die Welt der Form erfüllter und erfüllter und erfüllter. Atome zu Molekülen zu Zellen zu Organismen: die Welt der Form wird mit der Entfaltung der Evolution immer erfüllter, und umarmt immer mehr Wirklichkeiten.

„(Natürlich, die Welt der Form kann auch kranker werden, genau deshalb weil es mehr und mehr Wirklichkeiten gibt die vermurkst werden können. Doch hier konzentrieren wir uns auf die positive Seite der evolvierenden Form.)

„Deshalb, im Vergleich zu der Erleuchtung die ich vor zweitausend Jahren hätte erreichen können, ist die Erleuchtung die ich heute erreichen könnte erfüllter – auch wenn sie niemals freier sein wird. Die formlose Freiheit der Grossen Befreiung ist die gleiche, doch es gibt einfach mehr und mehr Dinge in der Welt der Form, mit denen man eins sein kann.

„An dieser Stelle kommt eine integralere Psychologie ins Bild. In einem integralen AQAL Ansatz können wir an der Leere oder der Freiheit nichts wirklich verbessern; wir versuchen einfach nur, der heutigen Welt der Form angemessener gegenüberzutreten – wir arbeiten daran, dass ein Ausdruck und eine Feiern der Leere, die du in jedem Augenblick bist, auf eine erfülltere Weise möglich wird, und wir tun dies in dem wir versuchen, umfassendere und integralere Landkarten der Welt der evolvierenden Form anzubieten, so dass man sie, im größeren Bewusstsein all dieser manifesten Potenziale, in Liebe umarmen kann, einer Liebe geboren aus der unerschütterlichen Leere. [Siehe die Diskussion über diese 'evolutionäre Erleuchtung' zwischen Andrew Cohen und KW in der aktuellen Ausgabe von What Is Enlightenment ?]

„Also, mit dem Finden der formlosen Erleuchtung in diesem Augenblick hast du sie für alle Zeit gefunden, weil das Formlose auf eine radikale Weise vor aller Zeit ist. Und du kannst das ganz sicher in diesem Augenblick mit Buddhismus erreichen (oder einer der anderen großen kausalen Traditionen). Doch wie wirst du diese Erleuchtung zum Ausdruck bringen? Mit welchen Formen wird sie eins sein? Welche Hilfsmittel wird sie umarmen? Wird es eine integrale oder eine fragmentierte Umarmung? Und wird sie zeitlich begrenzt sein oder andauern?

„Ich hatte einen spirituellen Lehrer, mit viel erleuchteter Weisheit (d.h. er war zum Formlosen lebendig erwacht), der dennoch aufgrund seiner Tradition davon überzeugt war, dass das Rauchen einer Zigarette der Tötung von einhundert Menschen entspricht. Was mich, aufgrund einer vergeudeten Jugend, auf eine Ebene mit Pol Pot als Massenmörder stellte. Seht ihr, selbst wenn man in diesem Sinn erleuchtet ist (zahlreiche Erfahrungen von kausaler Freiheit und Satori), hat man immer noch einen relativen Körper mit einem relativen Geist, der in einer relativen Welt existiert. Wird dein Geist angemessen auf der Höhe sein, oder verloren in alten Mythen und Vorurteilen? Wird er die aktuelle Gegenwart erfassen? Wird er so leidenschaftlich, so alles einschließend, so integral und so erfüllt sein wie nur irgend möglich? Oder wird er partiell, vorurteilend, vielleicht sogar von Boomeritis durchsetzt sein?

„Und so versuchen wir ein integrales Modell zu verwenden, um Erleuchtung (Freiheit) durch die umfassendsten Hilfsmittel auszudrücken so gut wir das können, was die Umarmung des Körpers, der Gefühle, der Erde, des Femininen, des lunarischen, des Diffusen (in Ergänzung zu, nicht anstelle von Logik, Denken, dem Maskulinen, dem Solaren, dem Konzentrierten) mit einschließt. All diese umfassenderen Identitäten helfen uns dabei, unsere Verwirklichung nicht freier, aber erfüllter zu machen.

„Unsere spezielle Version dieses erfüllteren Ansatzes nennen wir AQAL. Aber vergessen wir nicht: 'alle Quadranten, alle Ebenen, alle Linien, alle Zustände' bezieht sich auf den manifesten Bereich bzw. die Welt der Form. Mit anderen Worten, für uns bedeutet das Nichtduale – welches definiert ist als 'Leere plus alle Form' – 'Leere plus AQAL.' Doch durch und für sich selbst ist die Welt der Form, die Welt des AQAL, nur die Welt der Illusion.

„WENN aber die Welt der Form erkannt wird als eins mit dem GEIST, dann wird diese Form (oder AQAL) in der tat als die strahlende Manifestation der Reinen Leere oder der Grossen Perfektion gesehen, und als solche ist die gesamte Welt der Form einfach der leuchtende Körper deines eigenen Bewusstseins. Doch wenn man nur eingetaucht ist in die Welt der Form, identifiziert mit dem Körper und der Erde und dem manifesten Bereich, ist man tatsächlich verloren in der Höhle der Schatten, sich an endliche Objekte klammernd, in der Hoffnung Freiheit zu finden. Man verwechselt das Küssen der Schatten mit dem Finden des Lichtes.

„Mit anderen Worten, auf der anderen Seite von Nirvana (oder auf der anderen Seite der Verwirklichung der Leere) ist der manifeste Bereich in der tat (und war es schon immer) der strahlende Körper des Buddha. Doch auf dieser Seite von Nirvana ist der manifeste Bereich nur ein Gefängnis des Samsara. Man mag eine Art von Fülle finden, doch man wird niemals frei. Und daher wird die Fülle die du findest dich zu Tode quälen, hier in den vorübergehenden Schatten und dem brennenden Schmerz des Samsara.

„Warum verbringen wir also so viel Zeit damit, all diese Quadranten zu kartografieren, all diese Ebenen, all diese Linien, all diese Zustände, wenn sie für sich selbst nichts als die Illusion unseres Gefängnis sind? Nun, wenn du in einem Gefängnis wärst und heraus wolltest, würde es dir nicht helfen wenn du einen Grundriss des Gefängnisses hättest?

„Das ist das was eine AQAL Karte ist: der genaueste, vollständigste Grundriss von Samsara den wir finden können, die umfassendste Karte des Gefängnisses, nützlich genau deshalb, weil sie uns besser dabei hilft, unsere Flucht aus diesem Durcheinander zu planen. (Und, ja, es ist eine Flucht von den Schatten, die paradoxerweise in der Umarmung der Schatten mit leidenschaftlichem Gleichmut beruht, so dass sie das Licht hervorbringen, welches nicht hinter ihnen verborgen war, sondern in ihnen ist und über sie hinaus geht: das Kausale macht den Weg frei zum Nichtdualen, Leere und Form im Herzen vereinigt, und Himmel und Erde werden Ein Geschmack. Das Problem mit einem alleinigen Umarmen der Erde ist, dass dabei keinerlei Darüber hinaus gefunden wird, und man daher tatsächlich in den Schatten feststeckt.)

„Ebenso wichtig wird uns eine integralere Landkarte des Gefängnisses leichter den architektonischen Verhau erkenne lassen, den man Boomeritis nennt. Bleiben wir bei unserer einfachen Metapher, dann gibt es mindestens vier Quadranten, oder vier Haupträume im Gefängnis des Samsara. Und der Zen Meister, der dir dabei hilft aus dem Gefängnis zu entfliehen, kennt gewöhnlicherweise einige dieser Räume nicht (den unteren linken Quadranten, oder die Erforschung der intersubjektiven Stufen, z.B. durch Spiral Dynamics), und deshalb wird er oder sie ein ganzes Bündel von Gefangenen zurücklassen – Aspekte deiner eigenen relativen, manifesten Persönlichkeit – festsitzend in diesen Räumen, fixiert in diesen Räumen, von denen einer mit Graffiti bedeckt ist, die sagt; hier schlief Boomeritis.

„Und Boomeritis schläft immer noch dort; weil seine Existenz unverdächtig ist; Boomeritis fährt fort die relative Persönlichkeit zu dominieren, selbst wenn Leere ansonsten dein Sein gesättigt hat, und du viele tiefgehende Satoris hattest. Auf der Seite der Freiheit magst du sehr frei sein, aber auf der Seite der Erfülltheit steckst du in Boomeritis fest.

„Du wirst darin fortfahren, deine höheren und höchsten Bewusstseinszustände unter Verwendung der allgemeinen Entwicklungswelle deines konventionellen Geistes zu interpretieren, was sehr gut das grüne Mem sein kann, und sogar das gemeine grüne Mem, so dass Boomeritis dich durch dein Leben verfolgt, deine Innerlichkeit auf eine Art und Weise verdrehend die du dir nicht vorstellen kannst: all diese Meditation, und immer noch ist da was faul...

„Kann ein Mensch mit einem schlimmen Fall von Boomeritis permanente Verwirklichung oder permanente Erleuchtung erlangen (im Gegensatz zu den vorübergehenden Zuständen bzw. temporären Satoris)? Meiner Meinung nach nein; und ich denke dass die Beweislage dafür spricht. Man kann, wie wir wiederholt gesehen haben, zahlreiche Satoris haben, veränderte Zustände, meditative Zustände, oder Gipfelerfahrungen der Leere (das Kausale und sogar das Nichtduale). Das heißt, man kann zahlreiche authentische Satoris haben. Doch die Art und Weise, wie du diese temporären Zustände in andauernde Eigenschaften umwandelst, besteht in einer stabilen Entwicklung durch die Wellen des Bewusstseins. Wenn dein Bewusstseinsschwerpunkt in grün gefangen ist, sich in einem endlosen boomeritischen Kreis drehend, dann wird es sehr schwer sich dauerhaft zu gelb, türkis und dem dritten Rang zu bewegen. Du hast eine Störung in deinem Bewusstseinsschwerpunkt, welches seinen eigenen Schatten umkreist, und es nicht schafft aus der Schwerkraft des Planeten Ego auszubrechen.

„Es gibt viele Lehrer in vielen Traditionen – Christentum, Judentum, Hinduismus, Buddhismus, Neuheidentum, Pluralismus, Schamanismus, Transpersonalismus – die zahlreiche tiefgehende Satoris, Kenshos, unio mystica-Zustände, strahlende Verzückungen, verkörperte Offenbarungen hatten – doch ihre konventionellen Persönlichkeiten sind nach wie vor durch Boomeritis strukturiert. Bei aller guter Absicht – und ihre Absichten sind meist grundsolide – gelangen sie am Ende dahin, die ultimative Wahrheit der Nichtdualität mit der relativen Wahrheit des grünen Mem gleichzusetzen, und ihre traurige Geschichte beginnt. Falls und wenn grün umkippt, was in der Boomeritis-Kultur oft geschieht, dann beginnt der Albtraum, weil jetzt Gott/Göttin und GEIST und Buddha auf der Seite von Boomeritis stehen. Einige Beispiel davon sind in einer Vorlesung wiedergegeben, mit dem ziemlich zutreffenden Titel Boomeritis Buddhismus [Ausführung H], wenn ihr also interessiert seid, hört sie euch an.

„Doch mein Punkt ist der, dass das verhedderte Netz der Boomeritis Spiritualität fast unmöglich zu entwirren ist; die Knoten im Bewusstsein sind so dicht, so sehr durch den kulturellen Druck verfestigt, so sehr unterstützt durch den sozialen Konsens, dass es so etwas wie einer heroischen Anstrengung bedarf um sie abzuschütteln, und sich auf den Weg der eigenen Evolution zu machen. Was noch schlimmer daran ist; praktisch keiner der verschiedenen spirituellen Ansätze – von gestern oder von heute – hat ein Verständnis der intersubjektiven Wellen, es gibt nur wenig in den gesamten heutigen spirituellen Ansätzen, was dabei helfen könnte Boomeritis auszuhebeln.

„Glücklicherweise haben sich seit kurzem die samsarischen Winde gedreht: das MGM [gemeine grüne Mem] hat seinen Weg gemacht, Boomeritis beginnt zu erkennen, dass das was Befreiung genannt wird nur ein weiterer Raum im Gefängnis sein könnte, und sensitive Seelen halten erneut Ausschau nach einem authentischen Licht auf der anderen Seite ihrer Selbste.

„Wo fängt man an? Ein guter Ausgangspunkt ist vielleicht der, sich einen besseren Gefängnisplan zu verschaffen. Besorge dir eine integrale Landkarte – oder eine Karte die so integral ist wie sie heute sein kann. Natürlich, nach unserer Meinung im IC sollte diese Karte zumindest alle Quadranten, Ebenen, Linien und Zustände enthalten. Du mußt sie dir nicht alle krampfhaft merken, oder jedes langweilige Detail kennen – obgleich du dazu herzlich eingeladen bist – mach dich einfach mit den allgemeinen Umrissen ausreichend vertraut, so dass sichergestellt ist, dass alle Subpersönlichkeiten in allen vier Räumen des Gefängnisses dabei sind, wenn es dann 'nichts wie raus' geht – so dass du sie alle mit leidenschaftlichem Gleichmut umarmen kannst, und dich nicht nur mit einigen von ihnen identifizierst, unter Ausschluss der anderen.

„In einem integraleren Ansatz sind viele der Dinge, die du von den psychologischen Systemen der großen spirituellen Traditionen gelernt hast, immer noch wahr, es ist nur so dass sie sich überwiegend mit dem oberen linken Quadranten beschäftigen. Sie sind immer noch richtig so weit wie sie gehen, und du kannst weiterhin aus dieser außergewöhnlichen Weisheit für dich schöpfen. Doch du kannst auch die Einsichten über die anderen Quadranten hinzufügen – speziell unten links und unten rechts – und so anfangen Nutzen aus Dingen wie Spiral Dynamics, Carol Gilligan, Robert Kegan, Jane Loevinger, und so weiter zu ziehen.

„Und das ist der endgültige Grund, der wirkliche Grund um einen integraleren Ansatz anzunehmen – nicht so sehr damit du freier wirst, sondern damit zu erfüllter wirst. Eine AQAL Landkarte erinnert uns an Orte in uns selbst, die wir vielleicht noch nicht berührt haben; Potenziale die wir vielleicht noch nicht erschlossen haben; Bereiche, wo Liebe und Mitgefühl noch nicht hingelangt sind – so dass meine ewige Freiheit immer noch erfüllter wird mit zunehmender Liebe, mit zunehmender Umarmung, und mit zunehmender Würdigung dessen, dass das Kosmische Bewusstsein immer-anwesend, und doch sich immer entfaltend ist.

„In diesem immer-gegenwärtigen Licht ist Samsara kein Gefängnis, es ist die unmittelbare Manifestation eines strahlenden GEISTES, überfließend mit einer Liebe, die nicht einmal die Unendlichkeit enthalten kann, mit einer wilden leichtsinnigen Leidenschaftlichkeit die ganze Galaxien manifestiert, damit es etwas gibt was geliebt werden kann, das fortwährend das Geliebte in kosmischen Hymnen preist, in unaufhörlichen und verrückten Lobgesängen, Hymnen die einfachen sterblichen wie Kaskaden des Regens, der schützende Himmel, der flüsternde Wind erscheinen, aber in Wahrheit nichts anderes sind als die unendliche Verrücktheit eines GEISTES, der so intensiv liebt, dass der gesamte Kosmos sich erhebt um Zeuge zu sein...

„Sicherer auf deinen Füssen durch die Räume deiner Verzweifelung wandelnd, magst du eines Tages - vielleicht sehr bald – erwachen, um zu finden dass das gesamte Drama deines getrennten Selbst einfach nur der schlimmste Traum deines gesamten Kosmischen Lebens war, und dass du, noch einmal, die Welten einfach ein- und ausatmen kannst, einatmend und sie immer wieder neu erschaffend, ein... fach... so!,

von zeitlosem Erstrahlen zu zeitlosem Erstrahlen, großartiger Schrei ewiger Befreiung, immer gegenwärtig und immer leuchtend, selbst jetzt seinen Namen flüsternd in die zärtlichen Winde, die sanft um dich herum singen, wenn du sehr sehr sorgfältig zuhörst...."


A.d.Ü.:
Der folgende Text ist eine [Nr. G] von mehreren Ausführungen [sidebars] zum Roman „Boomeritis", der in diesen Tagen (Mai 2002) im Original erscheint. Über die Motive, die Ken Wilber bewogen haben zu einem Roman eine Reihe von „sidebars" zu schreiben, und im Internet zu veröffentlichen, noch bevor der Roman erschienen ist, äußert er sich in einem Interview mit dem shambhala Verlag (On the Release of Boomeritis, and the Completion of Volume 3 of the Kosmos Trilogy, veröffentlicht auf www.shambhala.com).
Auch wenn die Ausführungen keine Rückschlüsse auf den eigentlichen Roman „Boomeritis" zu lassen, so verwendet Wilber doch Figuren des Romans. So wird auch die nachfolgende „Ausführung G" aus der Perspektive eines jungen Studenten (mit dem Namen Wilber) am Integral Center (IC) erzählt [das IC orientiert sich an dem von Wilber gegründeten Integralen Institut, (abgekürzt II)]. Hauptfigur dieses „Ausführung G" ist Joan Hazelton, eine Lehrerin am IC, die einen Vortrag zum Thema „Zustände und Stufen" hält. Wilber beschreibt diese Romanfigur in dem bereits erwähnten Interview wie folgt:
„Joan ist die Stimme mit der ich innerlich zu mir spreche. Das ist sehr schwer zu erklären, es ist eine Art Mischung aus Treya und mir. Es ist die innere Stimme, die ich höre wenn ich zu mir selbst spreche... sie [die Stimme] ist vermutlich androgyn. Es ist hauptsächlich der Klang. Joan's Klang ist mein innerer Klang. Der innere Klang, nicht des Ich-Ich, sondern des Ich zum mir. Ziemlich verwirrend. [Bemerkung des Interviewers:] Und diese Stimme ist auf eine Weise mit Treya verbunden... [Wilber:] Der Herzensraum den wir füreinander öffneten, welches der Raum ist von dem ich überwiegend die Welt aus betrachte, und dass ist „Joan's" Stimme. Wenn ich diese innere Stimme aufschreibe klingt sie wie Joan, doch weder männlich noch weiblich. Ich bin mit dieser Stimme nicht identifiziert – es ist nicht Ich-Ich – es ist die Stimme in dieser gewöhnlichen Welt, es ist irgendwie Treya in mir. Ich weiß nicht wie ich das erklären soll..."